
MEDICA/COMPAMED: Der Wandel hat begonnen
Die MEDICA und COMPAMED waren auch in diesem Jahr Treffpunkte für die internationale Gesundheitswirtschaft und ihre Zulieferer. Die Branche befindet sich in einem spannenden Transformationsprozess, den beide Messen nicht nur begleiten, sondern aktiv gestalten wollen. Erste Weichen für eine thematische Neustrukturierung wurden bereits gestellt.
Die Gesundheitsbranche verändert sich weltweit rasant, und diesen Prozess hat die MEDICA nicht nur mit dem neuen Leitmotiv „Meet Health. Future. People.“ aufgegriffen. Marius Berlemann, Geschäftsführer der Messe Düsseldorf, sieht die diesjährige Messe als Ausgangspunkt für einen Prozess, der diese Veränderungen in der internationalen Gesundheitswirtschaft aufgreift. Und er betonte den Anspruch der Leitmesse, diesen Wandel nicht nur zu begleiten, sondern ihn mit zukunftsweisenden Konzepten aktiv zu gestalten. So werden laut Carmen Berger, seit 1. Oktober bei der Messe Düsseldorf verantwortlich für MEDICA und COMPAMED, beide Messen, enger zusammenrücken. „Ab 2026 möchten wir gemeinsam mit unseren Partnern neue Wege gehen. Unser Ziel ist es, die beiden Formate MEDICA und COMPAMED künftig noch enger miteinander zu verzahnen, Synergien zu heben und die internationale Relevanz weiter auszubauen. Darüber hinaus werden wir die Foren und Austauschplattformen gezielt weiterentwickeln – hin zu einem noch intensiveren interdisziplinären Dialog zwischen Industrie, Wissenschaft, Politik und Praxis.“
„Wir wollen, dass sich die MEDICA und COMPAMED 2026 so anfühlen, wie moderne Medizin gedacht ist: vernetzt, intuitiv, auf den Punkt.“
In diesem Jahr präsentierten sich insgesamt mehr als 5.300 Aussteller aus 70 Nationen in den Düsseldorfer Messehallen. Drei Viertel der insgesamt 78.000 Fachbesucher gehören dem Top-Management ihrer Unternehmen oder Organisationen an. 75 Prozent des Fachpublikums reisten aus dem Ausland an, aus 160 Nationen. Internationale Einkäuferdelegationen, unter anderem aus den Golf-Staaten, aus Afrika oder vom National Health Service (NHS) Großbritanniens, verstärkten die globale Reichweite der Veranstaltungen. Ebenfalls vor Ort waren auch Bundesgesundheitsministerin Nina Warken und EU-Gesundheitskommissar Olivér Várhelyi, der Gouverneur von Minnesota, Tim Walz, sowie der saudische Gesundheitsminister S.E. Fahad Abdulrahman Al-Jalajel.
Eine erste Neuerung im Messegeschehen konnte besonders viel Publikumsaufmerksamkeit anziehen: das neu gelaunchte MEDICA INNOVATION FORUM in Halle 12. Es bildete mit dem benachbarten MEDICA START-UP PARK sowie der Wearables Technologies Show einen zentralen Hotspot für Future Health Tech.
Knapp 80 Start-ups belegten im MEDICA Start-up Park die große Dynamik der Gründerszene. Sie nutzten die Messe, um ihre innovativen Ideen zu präsentieren und Kontakte zu potentiellen Partnern für Vertrieb und Herstellung zu knüpfen.
Die 14. MEDICA START-UP COMPETITION gewann das österreichische Medtech-Spin-off der MedUni Wien SVAN (Safe Vascular Access Needle) Technologies mit einem Injektionsgerät, das innerhalb von nur 90 Sekunden medizinischem Personal Zugang zum Knochenmark, beispielsweise von Neugeborenen, verschaffen kann. Mit einem Gerät zur digitalen Analyse von Atemproben in Echtzeit zur Diagnostik von Lungenkrebs oder fortgeschrittenen Lebererkrankungen überzeugte Nanose Medical aus Israel beim diesjährigen HEALTHCARE INNOVATION WORLD CUP.
Auch die COMPAMED trat in diesem Jahr mit einem neuen Motto an. Es lautete „Meet Health. Technology. Innovators.“ In den Hallen 8a und 8b präsentierten 750 Aussteller ihre neuesten Hightech-Lösungen und Innovationen von Mikrotechnik, Sensorik und Elektronik über neue Materialien bis hin zu Verpackungslösungen oder kompletten Auftragsfertigungen.
Ein positives Fazit der diesjährigen Messe zog Tim Merforth, Geschäftsführer des IVAM-Fachverbandes für Mikrotechnik: „Die COMPAMED zeigte sich von einer sehr starken Seite. Die Vielfalt der präsentierten Innovationen ist beeindruckend und unterstreicht die hohe Entwicklungsdynamik in der Hightech-Branche. Besonders hervorzuheben ist erneut die Internationalität des Fachpublikums. Aussteller berichten von vielen konstruktiven und hochwertigen Gesprächen, die den fachlichen Austausch deutlich bereichert haben.“
Nach der Messe ist vor der nächsten: Bereits am 20. Januar 2026 wird die Ausstelleranmeldung für die nächste MEDICA/COMPAMED, die vom 16. bis 19. November 2026 in Düsseldorf stattfinden wird, geöffnet. Bis dahin soll auf Basis der zahlreichen, während der Messe geführten Interviews eine Neustrukturierung der Themenschwerpunkte erfolgen.


SPECTARIS
ipopba - stock.adobe.com
Messe Düsseldorf/ctillmann