Juergen Roesner.Karlsruhe

Erfolgreiche MedtecLIVE 2024 in Stuttgart

Vom 18. bis 20. Juni traf sich die Medizintechnik-Branche auf der MedtecLIVE in Stuttgart. Die Schwerpunkte der Messe in diesem Jahr waren Digitalisierung, Automatisierung, Regulierung sowie Circular Economy.

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Zufrieden mit der MedtecLIVE 2024, die zum zweiten Mal in Stuttgart stattfand, zeigte sich Christopher Boss, Geschäftsführer der MedtecLIVE GmbH und Executive Director der Messe. Er lobte nicht nur die hohe Qualität der inhaltlichen Diskurse auf den verschiedenen Bühnen: „Die MedtecLIVE ist die Heimat für Innovatoren entlang der gesamten Wertschöpfungskette der Medizintechnik – diesem Anspruch wurde die Veranstaltung wieder einmal perfekt gerecht.“

Diesen positiven Eindruck bestätigten zahlreiche Aussteller, die aus 26 Ländern kamen und an 376 Ständen ihre neuesten Produkte und Lösungen präsentierten. Für viele von ihnen ist die Messe ein fester Termin, den sie zum persönlichen Austausch mit ihren Kunden – bestehende und künftige – und zum Netzwerken nutzen. So zeigte sich Peter Beisswenger, Vertriebsingenieur der Keyence Deutschland GmbH, von der Stellung der MedtecLIVE in Süddeutschland überzeugt: „Für uns ist es eine extrem interessante Messe, weil wir da sein wollen, wo unsere Kunden sind. Man trifft auf Bestandskunden, kann sich über neue Applikationen austauschen, und dafür ist es hier in Süddeutschland im Tuttlinger Raum eine fantastische Sache.“ Und für Dr. Bernd Block, Industry Manager Medical Technologies bei der Trumpf Laser- und Systemtechnik AG, ist die besondere Atmosphäre der Messe ein überzeugendes Argument: „Die MedtecLIVE ist ein fester Bestandteil für uns, weil es der Platz ist, wo wir uns mit Kunden, zukünftigen Kunden und Kollegen aus anderen Unternehmen austauschen. Das ist so ein bisschen das Wohnzimmer der Medizintechnikfertigung in Deutschland.“

Spannendes Rahmenprogramm
Das Rahmenprogramm beschäftigte sich in diesem Jahr mit den Auswirkungen der Digitalisierung, Automatisierung, Regulierung und Circular Economy auf die Medizintechnik-Branche in Europa. Weiterer Schwerpunkt: die Rahmenbedingungen für Förderung und Regulierung.

Für volle Reihen im Messeforum sorgte die Frage: Wie bleibt die deutsche Medizintechnik innovativ? Antworten wurden auf dem Panel des Bundesministeriums für Bildung und Forschung gesucht. Der Einsatz von KI und Robotik werde mittel- und langfristig gewaltige Umbrüche und Veränderungen hervorbringen. Dr. Paul Martin Weigl, CEO der MECEOR GmbH mahnte in der Diskussion, dass man dabei den Patienten in der Breite nicht vernachlässigen dürfe: „In der Formel 1 werden mit viel Geld nochmal zwei Millisekunden rausgeholt und irgendwann geht es hinüber in die normale Automobilindustrie. Das ist in der Medizin auch so. Aber das Bundesministerium für Bildung und Forschung verwaltet ja Steuerzahlergeld, das es in Förderprojekte schiebt.“ Es sei daher wichtig, gut zu vermitteln, was der Steuerzahler davon habe. „Der, der also nicht diese Spitzenmedizin braucht, sondern das Alltägliche. Und ich denke, das zu tun ist eine große Chance mit Medizinprodukten, mit KI, mit der Demokratisierung von Therapien, die momentan sehr kostspielig sind.“ Einigkeit herrschte, dass die Branche innovationsstark bleiben könne, die öffentliche Förderung könne jedoch optimiert werden. Passend dazu kündigte Dr. Jürgen Helfmann vom Projektträger des BMBF, der VDI Technologiezentrum GmbH, an, dass eine unmittelbar bevorstehende Aktualisierung der Förderrichtlinie auf die Belange der Industrie deutlich stärker eingehen werde.

Start-up-Contest
Nicht nur die „alten Branchen-Hasen“ präsentierten sich auf der Messe. Ebenso erhielten vielversprechende Start-ups die Gelegenheit, ihre innovativen Entwicklungen zu präsentieren und sich im Wettbewerb zu messen. Platz eins beim Start-up-Contest und das Preisgeld, zur Verfügung gestellt von EIT Health, sicherte sich die Angiolutions GmbH. Das Unternehmen aus Hannover arbeitet an der weltweiten ersten Behandlung für Bauchaortenaneurysmen im Frühstadium. Marius Rummel, Chief Business Officer bei Angiolutions, freute sich über die Ehrung: „Das ist für uns eine super Bestätigung für unsere Firma und unser Produkt und natürlich auch ein tolles Zeichen für die Patienten, die auf Behandlung hoffen. Vielen Dank an das ganze MedtecLIVE-Team, die Jury und auch an die anderen inspirierenden Start-ups.“

Netzwerke zeigen ihre Stärken
Beliebte Treffpunkte waren die zahlreichen großen Gemeinschaftsstände der einzelnen Verbände, darunter der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e. V. (VDMA), der Verband Deutscher Werkzeug- und Formenbauer e. V. (VDWF), Innonet Kunststoff, Swiss Medtech, Bayern Innovativ sowie Medical Mountains aus Tuttlingen. Sie ermöglichten einen intensiven Austausch zur Vernetzung der Teilnehmer untereinander beziehungsweise in der Branche und boten den Besuchern einen guten Überblick über die Vielfalt der einzelnen Netzwerke und Regionen. „Unsere Unternehmen – und auch ich persönlich – sind sehr froh, dass wir jetzt in Halle 1 in Stuttgart sind. Dass wir hier unseren festen Platz gefunden haben, wo wir uns treffen und dass wir hier auch Wachstumspotential haben. Wir können das Fazit ziehen, dass wir vor allem mit der Qualität der Besucher zufrieden sind. Denn wichtig ist, dass die Qualität stimmt. Und damit können wir sehr zufrieden sein“, resümierte Niklas Kuczaty, Geschäftsführer des VDMA HealthTech „Wir freuen uns schon auf 2026 in Stuttgart und auch auf die Plattformen, die die MedtecLIVE 2025 bietet.“

Ausblick auf kommende MedtecLIVE-Veranstaltungen
Die nächsten Veranstaltungen der „MedtecLIVE-Familie“ stehen bereits fest: Vom 5. bis 7. Mai 2026 findet die MedtecLIVE wieder in Stuttgart statt. Davor bietet die Brand MedtecLIVE mit der MedtecLIVE Innovation Expo, dem MedtecLIVE Healthtech Pavilion und der digitalen MedtecLIVE Community weitere Formate für die Medizintechnik-Branche, um Trends zu setzen, neue Geschäftspartner zu gewinnen und ihre Position in der Lieferkette zu stärken.

Zum ersten Mal wird es die MedtecLIVE Innovation Expo at MedtecSUMMIT geben. Sie findet vom 19. bis 20. Februar 2025 in Nürnberg statt. Dort erhalten Unternehmen die Gelegenheit, ihre Innovationen einem Publikum mit F&E Fokus zu präsentieren und sich am Technologie- und Wissenschaftsstandort Nürnberg-Fürth-Erlangen über Neuerungen sowie funktionierende Innovationsprozesse zu informieren.

Eine neue strategische Partnerschaft plant die MedtecLIVE mit der automatica, Leitmesse für intelligente Automation und Robotik, die vom 24. bis 27. Juni 2025 zeitgleich mit der LASER World of PHOTONICS stattfindet. Auf der Fachmesse wird es erstmals den MedtecLIVE Healthtech Pavilion geben. Der Gemeinschaftsstand verbindet Medizintechnik mit Robotik und Automation und erschließt auf diese Weise neue Anwendungsbereiche und Zielgruppen. Ergänzt wird die Kooperation von einem attraktiven Vortragsprogramm.

Abgerundet wird das Angebot durch die ganzjährige, digitale MedtecLIVE Community. Das Vernetzungs- und Informationsangebot mit den wichtigsten Themen rund um die Herstellung und Entwicklung von Medizintechnik bringt weit vor und nach der Messe Menschen zu den für sie aktuellen Themen und Fragestellungen zusammen.

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