Roche zahlt 7,2 Mrd. US-Dollar für Antikörper

Roche hat die Übernahme des Unternehmens Telavant Holdings von Roivant Sciences und Pfizer vereinbart. Der Deal hat einen Wert von bis zu 7,25 Mrd. US-Dollar und sichert dem Unternehmen die Rechte an einer Therapie für entzündliche Darmerkrankungen und potentiell mehrere andere Indikationen, wie der Schweizer Pharmakonzern mitteilte.

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Roche zahlt 7,1 Mrd. US-Dollar im voraus und eine kurzfristigen Meilensteinzahlung von 150 Mio. US-Dollar für die Rechte zur Entwicklung, Herstellung und Vermarktung des Medikamentenkandidaten RVT-3101 von Telavant in den USA und Japan. Diese hohe Summe zahlt Roche für einen Wirkstoff, den Pfizer und Roivant erst vor einem Jahr in das Joint Venture Televant eingebracht hatten. Es handelt sich dabei um einen Antikörper gegen TLA1 (Tumor-Nekrose-Faktor-ähnliches Zytokin 1A), dem ebenfalls erst seit kurzem eine positive Wirkung bei der Behandlung von entzündlichen Darmerkrankungen (IBD) wie Colitis ulcerosa (UC) und Morbus Crohn (CD) zugeschrieben wird.

Telavant wurde im vergangenen Jahr gemeinsam von Roivant und Pfizer gegründet, um RVT-3101 in den USA und Japan zu entwickeln und zu vermarkten. Roivant hält laut Roche einen Anteil von 75 Prozent, Pfizer die restlichen 25 Prozent. RVT-3101 ist ein Antikörpermedikament,  das laut Roche das Potential hat, bei vielen Krankheiten eingesetzt zu werden, da es sowohl auf Entzündungen als auch auf Fibrose abzielt.

Merck hat aus einem ähnlichen Grund vor kurzem für 10 Mrd. Dollar Prometheus Biosciences gekauft, die ebenfalls einen Antikörper gegen TLA1 in der Pipeline hatten. Sanofi hat sich vor wenigen Wochen mit rund 1,5 Mrd. Dollar an einem Teva-Wirkstoff mit dem gleichen Ziel beteiligt, und beide versuchen nun gemeinsam, diesen Antikörper aus der Phase II-Studie in Richtung Zulassung zu bringen. Ein heißes Rennen hat begonnen und Roche schließt zumindest zum Konkurrenten Merck auf.

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