ENational Institutes of Health | CC BY-NC 2.0

BioNTech beteiligt sich an britischer Autolus

Die Mainzer BioNTech SE vereinbarte eine strategische Kooperation mit der britischen Autolus Therapeutics plc, die an der US-amerikanischen Nasdaq gelistet ist. Beide Firmen schließen damit ihre Entwicklungen im Bereich der CAR-T-Zelltherapie zusammen, beziehen aber auch weitere Wirkstoffkandidaten ein. Biontech zahlt upfront rund 50 Mio. US-Dollar und plant, sich mit 200 Mio. US-Dollar an Autolus zu beteiligen.

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Biontech und und die britische Autolus vereinbarten eine strategische Zusammenarbeit zur Weiterentwicklung der Pipeline und zum Ausbau fortgeschrittener CAR-T-Zelltherapie-Programme mit dem Ziel, die autologen CAR-T-Programme beider Unternehmen bis zur Marktzulassung zu entwickeln. Die Kooperation umfasst auch Produktionskapazitäten von Autolus, die Biontech zu kosteneffizienten Bedingungen nutzen darf, um die Entwicklung von BNT211 in zulassungsrelevanten Studien in CLDN6+ Tumoren zu beschleunigen. Dafür wird Biontech die Markteinführung sowie die Ausweitung des Entwicklungsprogramms von Autolus‘ fortgeschrittenem Zelltherapiekandidaten Obe-cel unterstützen.

Mit der Vereinbarung erhalten die Mainzer Optionen zur gemeinsamen Vermarktung der Autolus-Programme AUTO1/22- und AUTO6NG sowie Zugang zu einer Reihe von Autolus-Bindungsmolekülen und Zellprogrammierungstechnologien, die die Entwicklung eigener In-vivo-Zelltherapien und Antikörper-Wirkstoff-Konjugatkandidaten unterstützen könnten. Das alles kommt zu einem Preis: Biontech zahlt upfront 50 Mio. US-Dollar an Autolus und plant 200 Mio. US-Dollar in Autolus zu investieren und Aktien in dieser Größenordnung übernehmen.

„Die Zusammenarbeit mit Autolus ermöglicht es uns, unser BNT211-Programm kosteneffizient in klinische Studien für verschiedene Krebsindikationen zu überführen. Die hochmodernen Produktionsanlagen von Autolus, die sowohl für die klinische als auch für die kommerzielle Produktion ausgelegt sind, werden unsere eigenen Kapazitäten erweitern und unser bestehendes US-Lieferantennetzwerk sowie den laufenden Ausbau unseres Standorts in Gaithersburg, USA, ergänzen“, sagte Prof. Dr. Ugur Sahin, CEO und Mitgründer von Biontech.

Der Partner auf der britischen Seite ist kein Unbekannter. Autolus-CEO Christian Itin hatte schon bei der Münchner Micromet die Kooperation mit der US-amerikanischen Amgen eingefädelt, die 2012 nur kurze Zeit danach zu millionenschweren Finanzierungen über die US-Börse und schließlich zu einer damals für die deutsche Biotech-Szene ungewöhnlichen Milliardenübernahme durch Amgen führte. In der engen Kooperation mit Biontech sieht Itin viel Synergiepotential: „Wir sehen eine bemerkenswerte Chance darin, unsere Kernkompetenzen zu nutzen, um die Entwicklung unserer Pipeline-Programme zu beschleunigen, Kosteneffizienz zu erzielen und unsere Anwendungsgebiete über autologe Zelltherapien hinaus zu erweitern“, kommentierte Dr. Christian Itin. „Diese Zusammenarbeit bietet uns die Möglichkeit, unsere jeweiligen Onkologieprogramme voranzutreiben und den Einsatz der Technologie von Autolus über autologe Zelltherapien hinaus zu erweitern.“

Biontech befindet sich weiter auf Kooperationstour durch den globalen Innovationsraum der Krebsforschung. Der Milliardenschatz im Keller der Mainzer aus dem einträglichen Impfstoffgeschäft sucht in immer mehr Deals nach zukunftsträchtigen Investitionsoptionen.

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