Bosch schließt Partnerschaft mit R-Biopharm

Rund 150 Mio. Euro wollen die Diagnostikspezialisten R-Biopharm und Bosch ausgeben, um neue automatisierte PCR-Tests zur Vor-Ort-Analytik zu entwickeln.

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Rund 150 Mio. Euro stecken die  Waiblinger Bosch Healthcare Solutions GmbH und die R-Biopharm AG mit Sitz in Pfungstadt in den nächsten zehn Jahren in die Entwicklung, Automation und den Vertrieb neuer PCR-Tests für die Vor-Ort-Analytik auf Boschs Vivalytics-Analytik-Plattform. Darunter ist auch ein PCR-Test für multiresistente Bakterien auf Basis von Boschs neuer Nanofluidik-Technologie BioMEMs.

Mit der Großinvestion in das Wachstumsfeld der Vor-Ort- oder Point-of-Care (POC)-Molekulardiagnostik streben Bosch Healthcare Solutions und R-Biopharm bis 2030 einen Umsatz im mittleren dreistelligen Millionenbereich an. Im Rahmen der strategischen Partnerschaft stellt Bosch seine vollautomatisierten Benchtop-Vivalytic-Analysegeräte zur Verfügung, während R-Biopharm neue PCR-Tests für Boschs neue BioMEMS-Technologie entwickelt. Laut Marc Meier, Geschäftsführer von Bosch Healthcare Solutions, soll Boschs Smartphone-große Vivalytic-Plattform mit BioMEMS-Kartuschen noch effizienter und schneller werden. Der leistungsstarke Silizium-Chip gestattet das zeitgleiche Testen auf bis zu 250 genetische Merkmale, etwa von Erregern, in zum Teil weniger als 15 Minuten. Die kompakte Größe des Geräts ermögliche eine schnelle und gezielte Diagnostik am Ort der Probenentnahme – direkt beim Arzt oder im Krankenhaus – ohne den oft zeitraubenden Umweg in ein Zentrallabor. Die PCR-Tests lassen sich durch medizinisch geschultes Fachpersonal ohne spezielle Laborausbildung durchführen. Die R-Biopharm-Gruppe steuert ihre Expertise in der klinischen Diagnostik und ihre weltweit etablierten Vertriebskanäle zur Partnerschaft bei.

Neben einem PCR-Test, der antibiotikaresistente bakterielle Erreger identifiziert, wollen beide Unternehmen PCR-Nachweise für arzneimittelresistente Tuberkuloseerreger entwickeln. Bosch hatte Mitte April eine Partnerschaft mit dem nordirischen Medizintechnik-Unternehmen Randox Laboratories Ltd. verlautet, um einen Multiplex-POC-Test für die Diagnose von Sepsis zu entwickeln. Von diesem erhoffen sich die Waiblinger Umsätze im einstelligen Milliarden Euro-Bereich. Gemeinsam mit Randox steckt Bosch weitere 150 Mio. Euro in die Entwicklung der Tests für die hauseigene Analyseplattform Vivalytic.

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