Carbios

Deutsch-französische Kooperation bei PET-Biorecycling

Die französische Carbios (Euronext: ALCRB) spaltet mit biotechnologisch entwickelten Enzymen Polyethylen-Polymere aus Plastikabfällen und fügt diese wieder zusammen, um neue, hochwertige Grundmaterialien ohne fossile C-Quelle bereitzustellen. Mit einer ersten Großanlage, für die kürzlich der Grundstein gelegt wurde, ist Carbios nun ein interessanter Partner für Recycling-Unternehmen. Die deutsche Hündgen Entsorgungs GmbH & Co. KG und Carbios schlossen eine Liefervereinbarung für diese weltweit erste PET-Biorecycling-Anlage.

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Ab Ende 2026 wird die Hündgen Entsorgungs GmbH & Co. KG die erste kommerzielle Anlage von Carbios in Longaville (Frankreich) mit jährlich 15.000 Tonnen Post-Consumer-PET-Flakes beliefern. Die Partnerschaft wird die Expertise und das Netzwerk von Hündgen bei der Beschaffung und Verarbeitung von Leichtverpackungsabfällen aus deutschen Haushalten nutzen. Diese PET-Abfälle werden zu Flakes verarbeitet und anschließend mit der enzymatischen Depolymerisationstechnologie von Carbios zu lebensmitteltauglichem PTA und MEG repolymerisiert.

Mit seinem enzymatischen Depolymerisationsverfahren kann Carbios alle Arten von PET-Abfällen verarbeiten, auch solche, die mit den derzeitigen Methoden nicht recycelt werden können. Für Materialien wie mehrschichtige, farbige und lichtundurchlässige Verpackungen sowie Textilabfälle aus Polyester ermöglicht das Verfahren von Carbios erstmals eine echte Kreislaufwirtschaft. Dazu hatten die Franzosen natürlich vorkommende Enzyme in Mikroorganismen über viele Jahre aufwendig optimiert, um in industriellen Maßstäben und unter solchen Bedingungen einen beschleunigten Abbau der normalerweise in der Natur äußerst langlebigen Polymerketten zu bewerkstelligen.

Kürzlich hatte Carbios den Grundstein für die weltweit erste Anlage eines solchen biotechnologischen PET-Recyclingverfahrens in Longlaville, in Grenznähe zu Belgien, Deutschland und Luxemburg, gelegt. Die Wahl dieses Standortes sei „für einen schnellen und einfachen Zugang zu den nahegelegenen Abfallquellen von strategischer Bedeutung“, hieß es bei den Feierlichkeiten zur Grundsteinlegung. Den Anlass hatte auch der französische Staatspräsident genutzt, um die Bedeutung der derzeit weltweit einmaligen Anlage hervorzuheben. „In einer Zeit, in der die Regierungen in Ottowa über ein internationales Abkommen gegen die Plastikverschmutzung verhandeln, ist die Grundsteinlegung für die Biorecyclinganlage von Carbios von besonderer Bedeutung. Sie verdeutlicht Frankreichs Engagement für den ökologischen Wandel und zeigt unsere Fähigkeit, Herausforderungen in Chancen für eine nachhaltigere Zukunft zu verwandeln. Diese Anlage, eine Weltneuheit, verkörpert die französische Innovation bei der Bewältigung komplexer Umweltprobleme und bietet eine nachhaltige Lösung für eine Zukunft, in der Kunststoff- und Textilabfälle in wertvolle Ressourcen für eine echte Kreislaufwirtschaft umgewandelt werden“, so Emmanuel Macron.

Emmanuel Ladent, CEO von Carbios, kommentierte die neue Partnerschaft: „Durch unsere Partnerschaft mit Hündgen hat Carbios nun den größten Teil der Rohstoffversorgung für seine erste kommerzielle Anlage gesichert.“ Die Anlage befindet sich noch im Bau und wird bei voller Auslastung eine Kapazität von 50.000 Tonnen im Jahr haben. Diese Partnerschaft zur Rohstoffbeschaffung ergänzt die bereits bekannt gegebenen Liefervereinbarungen, wie mit der Landbell Group für Lebensmittelschalen aus Deutschland und der gewonnenen CITEO-Ausschreibung für mehrschichtige Lebensmittelschalen in Frankreich.

Carbios beschäftigt sich mit dem Biorecycling von PET sowie dem biologischen Abbau von PLA durch enzymbasierte Verfahren nach dem Vorbild der Natur. Renommierte Marken der Kosmetik-, Lebensmittel- und Getränke sowie der Modeindustrie unterstützen das Unternehmen, um die Recycling- und Kreislauffähigkeit ihrer Produkte zu verbessern. Nestlé Waters, PepsiCo und Suntory Beverage & Food Europe sind Mitglieder eines von Carbios und L’Oréal gegründeten Verpackungskonsortiums. On, Patagonia, Puma, PVH Corp. und Salomon arbeiten im Rahmen eines Textilkonsortiums mit Carbios zusammen.

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