Evotec SE

Evotec kooperiert mit Novo Nordisk

Die Hamburger Evotec SE meldet eine Technologiepartnerschaft bei Zelltherapeutika mit der dänischen Novo Nordisk. Davon sollen die Evotec-Standorte Göttingen und Modena (Italien) besonders profitieren. Novo Nordisk finanziert an diesen Standorte zukünftige Projekte und überweist an Evotec auch eine Vorabzahlung in ungenannter Höhe. Aus den Projekten stehen Evotec bei gewissen Fortschritten auch Meilenstein- und Lizenzzahlungen zu, über deren Größenordnung ebenfalls nichts verlautete.

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Sowohl Evotec als auch Novo Nordisk verfügen über umfangreiche Expertise und einen strategischen Fokus in der Entwicklung stammzellbasierter Therapien. Beide Unternehmen kooperieren nun bei der Entwicklung fortschrittlicher Technologien, um Zelltherapieprodukte der nächsten Generation für die klinische Entwicklung und eine mögliche spätere Kommerzialisierung zu ermöglichen.

In den vergangenen Jahren absolvierte Novo Nordisk einen raketenhaften Aufstieg zu einem der wertvollsten Pharmaunternehmen der Welt: Dank der Diätspritze mit einem GLP-1-Antagonisten. Derzeit ist Novo mit rund 428 Mrd. US-Dollar Marktkapitalisierung sogar das wertvollste Unternehmen Europas. Die Innovationspipeline der Dänen ist riesig und sowohl von weiteren indikationen als auch technologischen Ansätzen sehr breit aufgestellt.

Mit der heute bekanntgegebenen Partnerschaft von Evotec SE mit Novo Nordisk geht einher, dass Novo Nordisk die Technologieentwicklungsaktivitäten an Evotecs Forschungs- und Entwicklungsstandort in Göttingen, Deutschland, sowie an Evotecs zertifizierter Produktionsstätte für Zelltherapien in Medolla/Modena, Italien, finanziell unterstützen wird. Darüber hinaus erhält Novo Nordisk die Option, exklusive Verwertungsrechte an den Ergebnissen der Partnerschaft für ein vordefiniertes therapeutisches Anwendungsgebiet zu erwerben. Evotec erhält F&E-Mittel, eine Vorauszahlung in nicht genannter Höhe sowie mögliche Meilenstein- und Tantiemenzahlungen – ebenfalls ohne Hinweis auf die tatsächliche Größenordnung.

Evotec betreibt als Technologieanbieter für die frühe Medikamentenentwicklung eine Reihe solcher Partnerschaften, am intensivsten mit Bristol Myers Squibb, die regelmäßig zu Meilensteinzahlungen im zweistelligen Millionenbereich führen. Dr. Cord Dohrmann, Chief Scientific Officer von Evotec, kommentierte die neue Zusammenarbeit: „Zelltherapien haben sich bereits als äußerst wirksam erwiesen und bieten das Potential, in vielen Krankheitsbereichen zu funktioneller Heilung zu führen. Stammzellbasierte Zelltherapien sind ein vielversprechender Ansatz, um diese Therapien skalierbar zu machen und maßgeschneiderte Behandlungen zu vertretbaren Kosten anzubieten. Gemeinsam mit Novo Nordisk sind wir zuversichtlich, innovative und robuste Technologien zu entwickeln, die das Potential stammzellbasierter Therapien voll ausschöpfen.“

Mit der Bekanntgabe der Partnerschaft bewegt sich Evotec aus dem Dunstkreis einer Reihe von eher negativ konnotierten Meldungen heraus. Zuerst hatte das Unternehmen im vergangenen Jahr einen Cyberangriff abzuwehren und fuhr jegliche Kommunikation und Verbindung nach außen auf fast Null herunter, dann ging der Langzeit-CEO Lanthaler zum Jahresanfang überstürzt von Bord und der Börsenkurs in die Knie. Der im Sommer ernannte neue CEO verordnete ein Restrukturierungsprogramm, das viele der Mitarbeiter an diversen Standorten um den Job fürchten ließ und einen weiteren starken Kursabschwung gleichwohl nicht verhindern konnte, da die Leerverkäufer Evotec im Auge behielten. Unbeeindruckt davon blieben die regelmäßigen Meldungen aus Partnerschaften und millionenstarke Meilensteine, die jedoch bisher für keine spürbare Trendwende in der Wahrnehmung gesorgt haben. Möglicherweise ist die jetzige Partnerschaft mit dem Giganten Novo Nordisk ein Nachrichtenkaliber, das der Startpunkt für eine deutliche Aufwärtsbewegung sein kann.

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