Roche/Jean Jacques Schaffner

Roche wählt chinesischen BioNTech-Partner

Roche zahlt 50 Mio. US-Dollar im voraus für eine Zusammenarbeit mit dem Biotech-Unternehmen MediLink Therapeutics, das kürzlich einen ADC-Deal mit der Mainzer BioNTech SE (für 70 Mio. US-Dollar upfront) abgeschlossen hat. Der Schweizer Pharmakonzern steigert durch den Deal mit der in Suzhou ansässigen Firma die eigenen Aktivitäten im Feld der ADC-Entwicklung.

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Der Schweizer Pharmakonzern Roche schließt sich mit der in Suzhou ansässigen MediLink Therapeutics zusammen und bezahlt dafür 50 Mio. US-Dollar im voraus. Im Rahmen der neuen Vereinbarung wird das China Innovation Center von Roche mit MediLink (auch bekannt als Suzhou Yilian Biopharmaceutical) an dem gegen c-Met gerichteten ADC-Kandidaten mit der Bezeichnung YL211 arbeiten. Wie die Unternehmen am Dienstag mitteilten, werden sie gemeinsam Phase I-Studien durchführen, während Roche die gesamte weitere Entwicklung und Vermarktung weltweit übernimmt.

Die Kooperation beginnt mit 50 Mio. US-Dollar an Voraus- und kurzfristigen Zahlungen und könnte im Laufe der Zeit auf fast eine Milliarde Dollar anwachsen, zuzüglich gestaffelter Lizenzgebühren. Der Medikamentenkandidat des Biotech-Unternehmens zielt auf c-Met ab, das zur Familie der Rezeptor-Tyrosinkinasen gehört und auf das auch ADCs wie Teliso-V von AbbVie abzielen, für das eine beschleunigte Zulassung beantragt werden soll.

Für das chinesische Unternehmen läuft es derzeit gut: im vergangenen Herbst gab es für die Kooperation mit BioNTech 70 Mio. US-Dollar im voraus und bereits im April mit Zai Lab eine Kooperationsvereinbarung für einen nicht genannten Betrag. Der Bereich ADC ist in den Jahresübersichten des vergangenen Jahres wohl der Sektor, in dem die meisten und bestdotierten Deals in der Szene abgeschlossen worden sind: Die 40 Mrd. US-Dollar schwere Übernahme von Seagen durch Pfizer hatte die größten Schlagzeilen produziert. Kürzlich kaufte Abbvie für 10 Mrd. US-Dollar die amerikanische Immunogen im Bereich der ADC-Technologie. Auch Bristol Myers Squibb schlug mit rund 8,4 Mrd. US-Dollar bei Systimmune zu, um die möglicherweise „first-in-class“ bi-spezifischen ADCs ins eigene Portfolio zu bekommen. Offensichtlich funktioniert dieses Muster über den Jahreswechsel hinaus und deutsche Hoffnungsträger wie Heidelberg Pharma und Tubulis könnten von dem andauernden Kaufrausch profitieren.

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