CapGemini

SynBio zentral für Unternehmensziele

Mehr als 70% der Unternehmen weltweit sind branchenübergreifend davon überzeugt, ihre selbstgesetzten Nachhaltigkeitsziele mithilfe der Synthetischen Biotechnologie deutlich schneller erreichen und obendrein die Produktperformance verbessern zu können. Dies berichtet das CapGemini-Forschungsinstitut.

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Der Studie des Capgemini Research Institute zur Bioökonomie zufolge nutzen bereits Unternehmen aus elf Branchen Kombinierte KI/SynBio-Werkzeuge, um Nahrungsmittel mit optimiertem Nährstoffprofil und CO2-Fußabdruck, klimaadaptierte Pflanzen und verbesserte Zelltherapien nachhaltig herzustellen. Eine aktuelle Befragung von 1.100 Führungskräften aus Großunternehmen mit mehr als 1 Mrd. Euro Jahresumsatz und 500 CEOs von KMU zeigt nun, dass Nachhaltigkeit ein zentrales Motiv für das Interesse der Unternehmen an Biotechnologie ist: Mehr als 70 Prozent der befragten Unternehmen erwarten, ihre Nachhaltigkeitsziele mithilfe sogenannter Biosolutions deutlich schneller erreichen zu können. Weitere Motive sind Kostensenkung, Produktoptimierung und – insbesondere in Deutschland – eine höhere Sicherheit von Produkt und Produktionsprozessen. Die Studie weist zudem auf Herausforderungen hin, die es zu meistern gilt, um dieses Potential zu erschließen: von der Marktwahrnehmung und -akzeptanz, noch hohen Kosten und einem Mangel an Fachkräften.

Der Studie zufolge erwarten die Befragten nahezu geschlossen (99 Prozent international, 100 Prozent der deutschen), dass Synbio ihre Branche in den nächsten zwei bis zehn Jahren umfassend veränder wird. In Deutschland rechnet mehr als jeder zweite (58 Prozent) bereits für die nächsten zwei bis fünf Jahre damit. Technologische Fortschritte in der DNA-Synthese, ‑Editierung und ‑Sequenzierung haben die Implementierung des Metabolic Engineerings und der synthetischen Biologie in Produktionsprozesse beschleunigt.

An Biosolutions arbeiten bereits 96 Prozent der befragten Industrieunternehmen: 40 Prozent in der Explorationsphase, 56 Prozent in Forschungs- und Pilotprojekten oder im kommerziellen Maßstab. Mehr als zwei Drittel (68% international, 74% national) wollen die Investitionen in den nächsten zwei bis fünf Jahren erhöhen.

 Laut Studienleiterin Felizitas Graeber, Managing Director von Capgemini Invent in Deutschland rückt „die Bioökonomie in den Fokus der Business-Verantwortlichen […] in allen Industriezweigen – von Energie und Versorgungsunternehmen bis hin zur Automobilindustrie, dem Gesundheitswesen und der Landwirtschaft. Größere Investitionen steuern die Dynamik und sind zur Marktreife von Biosolutions erforderlich. Da generative KI die Präzision, Geschwindigkeit und Kosteneffizienz im Bio-Engineering steigert, wird dieses Technologie-Feld in den kommenden Jahren maßgebliche Impulse setzen und Unternehmen wie Industrien von Grund auf transformieren.“

Als größte Hürden bei der Implementierung der Biotechnologie sehen etablierten Unternehmen und Biotechnologie-Start-ups die Kosten und den aktuellen Mangel an geeigneter Infrastruktur wie Bioreaktoren sowie den Fachkräftemangel. Zudem blicken sie besorgt auf eine breite Unkenntnis sowie ein dynamisches, bisher nicht kalkulierbares regulatorisches Regelwerk bezüglich der synthetischen Biologie.

Einig sind sich die Befragten dennoch darüber, dass digitale und Engineering-Technologien Schlüsselfaktoren für die Kostensenkung, Optimierung von Bioprozessen, Verkürzung der Markteinführungszeit für Biosolutions und zur Minderung von ökologischen sowie gesellschaftlichen Risiken sind. 

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