Die Europäische Kommission hat einen neuen rechtlichen Rahmen für Gesundheitsdaten vorgeschlagen, der die grenzüberschreitende Interoperabilität verbessern soll. Der EU-Vorschlag zum Gesundheitsdatenraum gilt als „Antrieb für die Europäische Gesundheitsunion“, die nach der Corona-Pandemie in Angriff genommen wurde. Der Plan für eine Gesundheitsunion ist Teil eines europäischen Digitalpaktes und befindet sich mit dem ersten Entwurf noch ganz am Anfang der nationalen und europäischen Abstimmungsprozesse, soll jedoch 2025 in Kraft gesetzt sein.

Die Universität Osnabrück hat eine Studie zum Verbraucherverhalten gegenüber im Labor gezüchteten Fleischersatzprodukten ("cultured meat") veröffentlicht. Bei den Befragten konnten zwar gut ein Drittel mit dieser Thematik nichts anfangen, dennoch stimmte eine deutliche Mehrheit zu, dass solche Produkte eine nachhaltigere Alternative und einen Geschmackstest wert wären.

Die präklinischen Daten der 2017 gegründeten CDR life Inc. im Schweizer Schlieren genügen den Investoren von Jeito Capital und RA Capital, um die Finanzierungsrunde in für Europa immer noch ungewöhnliche Höhen von 76 Mio. US-Dollar zu treiben. CDR life nennt eine Plattformtechnologie sein eigen, die Tumorzell-spezifische intrazelluläre Proteinfragmente, die auf MHC-Molekülen an der Oberfläche präsentiert werden, spezifisch mit Antikörpern erkennen kann, die ihrerseits als bispezifische Moleküle T-Zellen anlocken. Die M-gager-Plattform ist auch der Kern des Finanzierungsabkommens.

Der deutsche Aromen- und Duftstoffhersteller Symrise AG hat erfolgreich die Emission des ersten Schuldscheins abgeschlossen, der mit dem Erreichen bestimmter Klimaziele des Unternehmens verknüpft ist und sich damit konkret an die ESG-Kriterien anlehnt (Environment, Social, Governance). Dabei wird die (flexibel gestaltete) Verzinsung direkt an die Ökoeffizienz der Treibhausgasemissionen der Unternehmensgruppe gekoppelt.

Großbritannien hat als erstes Land den Corona-Impfstoff des französisch-österreichischen Pharmakonzerns Valneva unter Einschränkungen zugelassen. Die zuständige Aufsichtsbehörde MHRA genehmigte die Anwendung des Wirkstoffes für Menschen im Alter zwischen 18 und 50 Jahren.

Die Jahresbilanz liest sich gut: Der Umsatz stieg im vergangenen Jahr um 23 Prozent auf 618 Mio. Euro, wie Evotec in Hamburg mitteilte. Dabei übertraf der Konzern seine Prognosen. Fortschritte bei Forschungspartnerschaften etwa mit Bristol Myers Squibb oder Takeda sorgten für höhere Erlöse aus Abschlags-, Meilenstein- und Lizenzzahlungen. Zudem lieferte die US-Tochter Just-Evotec Biologics höhere Umsatzbeiträge. Trotzdem sank der Aktienkurs am Dienstag, ein kurzes Aufflammen am Mittwoch verebbte schnell, und auch der Donnerstagsaufschwung bröckelt schon wieder.

Obwohl es seit Oktober 2021 einen Antragsstopp im Zentralen Innovationsprogramm Mittelstand ZIM des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) gibt, hat die Stuttgarter Clusterorganisation BioRegio STERN kurz zuvor noch eine Verlängerung beantragen können, die nun bewilligt wurde. In diesem Netzwerk darf weiter gemeinsam an der Entwicklung innovativer analytischer Methoden und Anwendungen für das Gesundheitswesen sowie Industrie und Forschung gearbeitet werden.

Die Keynotes der zweitägigen AMR-Konferenz Anfang April in Basel machten zwar deutlich, dass noch immer viel zu wenig Geld – staatlich oder privat – in die Entwicklung neuer Antibiotika fließt. Doch im Verlauf der von der BIOCOM AG gemeinsam mit der BEAM Alliance organisierten Konferenz wuchs der Optimismus. Von institutionellen Investoren, der EU-Vertreterin und auch im Pausengespräch wurden einige aktuelle oder angekündigte Finanzierungsnachrichten sehr positiv bewertet. Geht da doch etwas?

Das Meeting der American Association of Cancer Research (AACR) in New Orleans (USA) hat die Heidelberger Affimed mit der hohe Ehre einer Beteiligung an der Eröffnungspressekonferenz bedacht, und das aus gutem Grund: im vergangenen Jahr war Affimed nur eine (beeindruckende) Meldung am Rande der Konferenz, nun liegen Daten einer kleinen klinischen Studie mit dem NK-cell-Engager vor und bringen ein überraschend starkes Ansprechen der Patienten.

InflaRx veröffentlichte in der vergangenen Woche vielversprechende Phase III-Topline-Ergebnisse der PANAMO-Studie mit Vilobelimab bei schwer erkrankten COVID-19-Patienten. Das Interesse daran war jedoch gering, trotz intensiver Diskussionen über fehlende Behandlungsoptionen.