Bei der Münchner Medigene AG und ihren Aktionären schrillten am Freitag Abend die Alarmglocken. Der Vorstand musste den Verlust der Hälfte des Grundkapitals anzeigen, was die sofortige Einberufung einer außerordentlichen Hauptversammlung nach sich ziehen wird. Die Liquidität reiche nur mehr bis Mai 2025. Die Aktie wurde noch am Abend vom Handel ausgesetzt.
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Die börsennotierte Mainz Biomed NV (NASDAQ:MYNZ) startet die eAArly DETECT 2-Studie mit dem ersten Patienten. Die Machbarkeitsstudie mit 2.000 Teilnehmern soll die Erkennung fortgeschrittener präkanzeröser Läsionen bei Darmkrebs bestätigen. Der innovative Test kombiniert mRNA-Biomarker, KI und einen Stuhltest (FIT). Ergebnisse soll es Ende 2025 geben.
Die Tübinger CureVac NV beansprucht im laufenden Patentstreit mit BioNTech einen Etappensieg für sich. Das Europäische Patentamt (EPA) hat ein Patent in geänderter Form aufrechterhalten und damit den Einspruch von BioNTech größtenteils zurückgewiesen. Der Rechtsstreit um eventuelle Verletzung von Schutzrechten kann nun vor Gericht konkret weiter ausgetragen werden.
Der hessische Arzneimittelhersteller Stada verschiebt seinen geplanten Börsengang wegen volatiler Märkte. Angestrebt war eine Bewertung von etwa 15 Mrd. Euro. Zuvor hatte Stada mit steigenden Umsätzen und Gewinnen geworben. Bain Capital und Cinven hatten Stada mit zuletzt rund 11.600 Beschäftigten 2017 für 5,3 Mrd. Euro gekauft und später von der Börse genommen.
Protevo Bio aus München übernimmt zentrale Assets der insolventen mk2 Biotechnologies, deren Technologieversprechen die großskalige, kostengünstige Produktion hochreiner Proteine ist. Die alte Firmenführung hat mit neuen Investoren materielle und immaterielle Werte gebündelt und bleibt mit einstigen Know-how-Trägern dem F&E-Standort am IZB Martinsried treu.
Bayer und die chinesische Suzhou Puhe BioPharma haben eine globale Lizenzvereinbarung für den PRMT5-Inhibitor geschlossen. Bayer erhält die exklusive Lizenz zur Entwicklung, Herstellung und Vermarktung und startete bereits eine Phase I-Studie für den Wirkstoff zur Behandlung von Methylthioadenosin (MTA)-deletierten Tumoren, die 10-30% aller Krebsarten umfassen.
Drei deutsche Unternehmen befinden sich unter den Top-10 Patentanmeldern beim Europäischen Patentamt. Siemens belegte Platz 6 mit 1.830 Anmeldungen, die BASF Platz 7 mit 1.599 Anmeldungen und Bosch Platz 10 mit 1.249 Anmeldungen. Die Rangliste der Patentanmelder beim EPA wird 2024 angeführt von Samsung (5.000+), Huawei, LG (alle Asien), Qualcomm und RTX (beide USA).
Die RNhale GmbH, eine Ausgründung der LMU München, hat vom European Innovation Council (EIC) eine Förderung in Höhe von 2,5 Mio. Euro für die Entwicklung neuartiger Nano-Transportsysteme erhalten. Die inhalierbaren Lipid-Nanopartikel in Pulverform sollen siRNA-Medikamente gegen Asthma gezielt an den Wirkort bringen, um die Expression des Zytokins TSLP zu reduzieren.
Das US-Unternehmen iOncologi hat das private Basler Biotech-Unternehmen TargImmune Therapeutics AG übernommen. TargImmune entwickelt seit 2016 RNA-basierte Immuntherapien gegen solide Tumore, darunter den Wirkstoff TAR001, der EGFR-überexprimierende Krebszellen angreift. TargImmune bleibt als Tochterfirma in Basel bestehen. Finanzielle Details wurden nicht bekannt.
Deutschlands Pharmaindustrie meldet immer weniger Patente an. Wurden 2000 noch 1.436 internationale Pharmapatente aus Deutschland eingereicht, lag die Zahl 2021 nur noch bei 849. China hat Deutschland vom bisherigen zweiten Rang verdrängt. Das zeigt eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), die in exklusiver Zusammenarbeit mit dem HANDELSBLATT erfolgte.