Biokatalysatoren filtern Arzneimittel aus Abwässern

Rückstände von Arzneimitteln im Abwasser können von Kläranlagen nicht gänzlich beseitigt werden. Die Wirkstoffe gelangen in Gewässer und zum Teil auch ins Trinkwasser. Eine neue Filtertechnologie auf Basis von Enzymen soll die Arzneimittelrückstände komplett beseitigen.

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Im interdisziplinären Projekt „ELIMIK – Eliminierung von Mikroschadstoffen aus kommunalen Abwässern mit Hilfe immobilisierter Enzyme“ untersuchen Wissenschaftler der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg (BTU) und der Technischen Universität Dresden eine neue Filtertechnologie für den Einsatz in Kläranlagen. Auf Trägermaterialien gebundene Enzyme werden in eine Filterkartusche gesetzt. Im Klärwerk filtern diese enzym-funktionalisierten Biopolymermodule das Abwasser und beseitigen die Arzneimittelrückstände dauerhaft, ohne giftige Nebenprodukte zu erzeugen. Die neue Filtertechnologie ist preiswert und die Forschungsergebnisse lassen sich auch auf anderen Gebieten einsetzen, etwa in der Landwirtschaft zur Beseitigung von Herbizidrückständen, bei Desinfektionsmitteln oder Enteisungsmitteln. Für 2026 ist ein Prototyp der neuen Filtertechnik geplant.

Durch das Projekt, das über drei Jahre läuft, soll die nachhaltige Entwicklung in der Lausitz vorangetrieben werden. Unterstützt werden die Forschungsarbeiten durch die Stadtentwässerung Dresden GmbH und den Wasserverband Lausitz. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das Projekt im Rahmen des Strukturstärkungsgesetzes Kohle mit insgesamt knapp einer Million Euro.

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