Curcumin lässt Tumorzellen absterben

Der Gewürzstoff Curcumin aus der Kurkuma-Wurzel aktiviert einen Signalweg, der die Ausbildung von Tumoren im Dickdarm unterdrückt.

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Ein Forscherteam der Arbeitsgruppe von Heiko Hermeking, Professor für Experimentelle und Molekulare Pathologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) konnte nachweisen, wie Curcumin zum Absterben des Tumorgewebes führt.

Dickdarmkrebs ist die zweithäufigste tödlich verlaufende Krebsart. Jährlich erkranken etwa 1,4 Millionen Menschen weltweit an der Krebsart. Bei ca. 900.000 Betroffenen verläuft die Erkrankung tödlich. Die Überlebensrate ist trotz immer besser werdender Therapien mit unter 15% gering. Curcumin, ein Bestandteil des beliebten Gewürzes Kurkuma, zeigte in Studien eine vorbeugende und heilende Wirkung bei Darmkrebs.

Das Tumorsuppressorgen p53 stellt einen Transkriptionsfaktor her. Dieser induziert das Mikro-RNA-Molekül miR-34, welches für die Tumorunterdrückung zuständig ist. Bei vielen Krebsarten ist dieser wichtige Schutzmechanismus oft inaktiviert. Die Wissenschaftler der LMU konnten nachweisen, dass Curcumin den Weg über p53 umgehen und somit trotzdem miR-34 induzieren kann. Es setzt unterhalb der Signalkaskade von p53 an und aktiviert über den Transkriptionsfaktor NRF2 die Mikro-RNA miR-34. In der Zellkultur mit humanen Dickdarmkarzinom-Zelllinien wiesen die Wissenschaftler nach, dass Curcumin die Produktion reaktiver Sauerstoffspezies (ROS) erhöht. Diese aktivieren den Signalweg, der zum Zelltod der Tumorzellen führt. Im Mausmodell führte der Gewürzstoff zur Alterung und zum Absterben der Tumorzellen und verhinderte zudem die Zellmigration in andere Gewebe. Bei Mäusen unterdrückte Curcumin die Bildung von Metastasen in der Lunge.

„Außerdem ist die Fähigkeit der Tumorzellen, zu wandern und in umliegendes Gewebe einzudringen, beeinträchtigt“, so Hermeking. „Dass die durch Curcumin induzierte miR-34-Bildung so die Metastasierung von Dickdarmkarzinom-Zellen in die Lunge hemmt, konnten wir zudem im Mausmodell bestätigen.

Ihre Studienergebnisse veröffentlichten die Wissenschaftler im Fachmagazin Cell Death & Differentiation. Die Entdeckung könnte zur Entwicklung neuer Therapien gegen Krebs genutzt werden.

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