GE Healthcare und Uniklinik Essen gründen Theranostic-Zentrum
Ein neues Stadium der Zusammenarbeit des Universitätsklinikums Essen (UME) mit GE Healthcare mündet in der Gründung eines eigenen Kompetenzzentrums für Theranostic, also der Verbindung von Diagnsotik und Therapie durch geeignete molekular-radiologische Bildgebung und Therapien.
GE HealthCare und das Universitätsmedizin Essen (UME) kooperieren in einer Erweiterung einer bestehenden Partnerschaft und eröffnen ein neues Kompetenzzentrum für Theranostik in Essen. Damit soll der Zugang zu personalisierten Krebstherapien erweitert und die Präzisionsversorgung verbessert werden. Das Zentrum werde modernste Technologien und Lösungen für die klinische Praxis und die Spitzenforschung vor Ort und weltweit bereitstellen, heißt es in einer Mitteilung von GE Healthcare.
Ein zentrales Element der Zusammenarbeit ist die verstärkte Produktion und Verfügbarkeit von Radioisotopen für die präzise Diagnose und Überwachung von Krankheiten. Darüber hinaus werden Einrichtungen für Dosiskalkulation, Bild- und Behandlungsqualität sowie digitale Optimierungshilfen für Betriebsabläufe zur Verfügung gestellt. Dr. Ken Herrmann von UME betont, dass die Theranostik einen Paradigmenwechsel in der Patientenversorgung darstellt, da sie gezielte Therapien mit präzisen Diagnosewerkzeugen kombiniert und so eine personalisierte Behandlungsstrategie erst wirklich ermögliche.
„Die Zusammenarbeit mit Branchenführern wie GE HealthCare sei entscheidend, um die Präzisionsmedizin voranzutreiben und die personalisierte Medizin durch Innovation zu verfeinern und zu erweitern“, so Herrmann weiter. GE HealthCare wird das neue Tracer-Entwicklungszentrum der UME mit umfassenden radiopharmazeutischen Lösungen ausstatten, darunter Synthesizer, Zyklotron- und Labortechnologien, um die Produktion und Lieferung radioaktiver Materialien zu unterstützen. Wesentliche molekulare Bildgebungstechniken werden durch fortschrittliche Systeme von GE HealthCare wie Omni Legend PET/CT, SIGNA PET/MR und SPECT/CT unterstützt, die durch KI- und Deep-Learning-Lösungen verbessert werden.
Neben der Verbesserung der Versorgung wird auch gemeinsam an Innovationen für die theranostischen Anwendungen geforscht. Die Universitätsmedizin Essen hat bereits mit GE HealthCare zusammengearbeitet, um KI-Modelle zu validieren, die das Ansprechen von Patienten auf Immuntherapien vorhersagen sollten. Auf der Grundlage einer Kohorte von mehr als 4.000 UME-Patienten bestätigte die Zusammenarbeit, dass die KI-Modelle in der Lage sind, die Wahrscheinlichkeit, dass ein einzelner Patient ein immunbedingtes unerwünschtes Ereignis (in diesem Fall Hepatitis) entwickelt, mit einer Genauigkeit von 70 bis 80 % vorhergesagt werden konnte.
Die Forscher der UME werden im Kompetenzzentrum das Potential der PET/CT-Technologie verstärkt untersuchen, um für die Diagnose, das Staging, die Therapieplanung und die Bewertung des Behandlungserfolgs noch bessere Grundlagen zu schaffen.