Kompetenter Umgang mit Gesundheitsdaten
Das Projekt DIM.RUHR, an dem die Uni Witten/Herdecke federführend beteiligt ist, zielt darauf ab, den kompetenten Umgang mit medizinischen Daten zu fördern. Nach einem Jahr der theoretischen Vorbereitung hat nun die Umsetzungsphase begonnen.
Das Projekt „DIM.RUHR: Datenkompetenzzentrum für die interprofessionelle Nutzung von Gesundheitsdaten in der Metropole Ruhr“ (DIM.Ruhr) soll den kompetenten Umgang mit Daten im Gesundheitswesen stärken. Der Schwerpunkt liegt auf der ambulanten Versorgung. Ziel ist es, die in vielen Bereichen anfallenden medizinischen Daten effektiv und übergreifend zu nutzen, um die Versorgung der Patienten zu verbessern, aber auch die Forschung zu stärken.
Im Dezember 2023 beschloss der Bundestag das Gesundheitsdatennutzungsgesetz. Es soll Gesundheitsversorgung und -forschung auf Datenebene stärker miteinander verknüpfen. Ein Element dabei ist die elektronische Patientenakte, die ab 2025 eingeführt wird. Außerdem ist eine zentrale Datenzugangs- und Koordinierungsstelle für die Nutzung von Gesundheitsdaten geplant, die im Einklang mit den Zielen von DIM.RUHR steht, medizinische Informationen zu vernetzen und effektiv zu nutzen.
Seit Dezember 2022 erarbeitete das Konsortium ein theoretisches Konzept. An der Umsetzungsphase, die nun beginnt, sind neben der Universität Witten/Herdecke die Ruhr-Universität Bochum, ORCA.nrw, die Hochschule für Gesundheit Bochum, die Hochschule Niederrhein, das Fraunhofer-Institut für Software- und Systemtechnik und das ZB MED Informationszentrum Lebenswissenschaften beteiligt.
Eine zentrale Aufgabe von DIM.RUHR ist es, Lehr- und Lernmaterialien zur Fort- und Weiterbildung verschiedener medizinischer Zielgruppen (Medizinstudenten, Pflegewissenschaftler oder medizinische Fachangestellte) zu entwickeln. Die erarbeiteten Materialien sollen an verschiedenen Standorten der Konsortialpartner zur (Weiter-)Bildung eingesetzt und evaluiert werden. Ein weiterer wichtiger Schwerpunkt des Projekts ist es, einen Experimentierraum zu schaffen, in der der Umgang mit versorgungsnahen Daten in einem realitätsnahen Umfeld erprobt werden kann. Die Daten werden in einem eigens im Verlauf des Projekts entwickelten Gesundheitsdatenrepository gespeichert. Darüber hinaus werden können Nachwuchswissenschaftler, die sich mit datenwissenschaftlicher Forschung im Gesundheitswesen befassen, Anschubfinanzierungen erhalten.
Gefördert wird das DIM.RUHR vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und finanziert durch die Europäische Union – NextGenerationEU unter dem Förderkennzeichen: 16DKZ2008A – DIM-RUHR.