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Darmkrebs – digitales Vorsorgemodell entwickelt

Den Mitgliedern der AOK Baden-Württemberg steht ein neues digitales Vorsorgeangebot zur Früherkennung von Darmkrebs zur Verfügung, ergänzend zu den gesetzlich organisierten Programmen. Die Krankenkasse kooperiert dafür mit der CKM Group, die sich auf digitale und hybride Versorgungsmodelle spezialisiert hat.

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Jeder weiß, wie wichtig die Darmkrebsvorsorge ist, aber den meisten Menschen ist das Thema unangenehm. Die Evaluation der Vorsorgeprogramme durch die Gesundheitsforen Leipzig GmbH im Jahr 2024 ergab, dass im Jahr 2022 weniger als 1,5% der Berechtigten im Rahmen des vom Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) organisierten Programms zur Darmkrebsfrüherkennung eine Darmspiegelung zur Vorsorge wahrnahmen, nur rund 5% führten einen immunologischen Stuhltest auf nicht sichtbares Blut (iFOBT) durch.

Eine Kooperation zwischen der CKM Group und der AOK Baden-Württemberg soll das ändern. Mit einem vollständig digital integrierten Vorsorgemodell wollen die Partner die Hemmschwelle senken und mehr Menschen zur Teilnahme an der Darmkrebsvorsorge motivieren.

Die digital gesteuerte Darmkrebsvorsorge auf Basis des iFOB-Tests bündelt bislang isolierte Prozessschritte – von der Anspruchsprüfung über die Testdurchführung bis hin zur Laboranalyse und Befundkommunikation – zu einem nahtlosen hybriden Vorsorgeangebot. Über das Online-Portal Meine AOK wird der Anspruch auf die Vorsorgeuntersuchung geprüft. Fällt die Prüfung positiv aus, erhalten die Versicherten das Testkit samt Anleitung per Post. Nach Rücksendung an ein akkreditiertes Labor, das die Probe analysiert, gibt es das Ergebnis digital oder schriftlich. Je nach Ergebnis folgen weitere Empfehlungen. Hotline und FAQ-Angebote begleiten den Prozess kontinuierlich.

Übertragbar auf weitere Screening-Programme

„Unsere Lösung verbindet nun digitale Infrastruktur mit realer Versorgung – für einen besseren Zugang zur Prävention und optimierte Abläufe. Die digitale Darmkrebsvorsorge ist ein übertragbares Modell für Screening-Programme anderer Indikationen“, so Dr. Michael Bonin, Managing Director der HTS Labs Frankfurt und CSO der CKM Group (hier in einem ganz anderen Bereich der Analytik schon einmal bei |transkript vorgestellt).

Die Umsetzung des Angebotes erfolgt gemeinsam mit einem spezialisierten Konsortium unter Federführung der CKM Group und ihrem Tochterunternehmen HTS Labs Frankfurt GmbH. Dieses verantwortet die Logistik, gestaltet die digitale Versichertenreise und entwickelt die digitale Infrastruktur. Die MVZ Martinsried GmbH, ein ausgewiesenes Partnerlabor, führt die qualitätsgesicherte Laboranalyse durch. Das Institut digitale Frauengesundheit GmbH unterstützt das Konsortium mit seiner langjährigen Erfahrung in der Umsetzung von Selektivverträgen.

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