
Theranostik: gemeinsam forschen
Das Medizintechnik-Unternehmen Siemens Healthineers vereinbarte im Juni mit dem Massachusetts General Hospital eine Forschungspartnerschaft im Bereich Theranostik.
Siemens Healthineers und das Massachusetts General Hospital (MGH) arbeiten bereits seit mehr als 20 Jahren zusammen. Nun wird diese Zusammenarbeit weiter verstärkt. Das Medizintechnik-Unternehmen und die Klinik haben eine Forschungskooperation vereinbart. Deren Ziel ist es, den Einsatz von Theranostik am MGH zu fördern, um eine patientenspezifische und frühzeitige Therapie zu ermöglichen.
Im konkreten Fall geht es darum, Krankheiten mit einem Radiopharmazeutikum zu diagnostizieren und mit einem ähnlichen therapeutischen Wirkstoff zu behandeln. Die Methode wird bereits bei der Therapie bestimmter Krebsarten wie Schilddrüsenkrebs, Prostatakrebs und neuroendokriner Tumore eingesetzt. Bisher ist es üblich, mit Hilfe der molekularen Bildgebung das Ausmaß einer Erkrankung zu bestimmen und den Behandlungserfolg zu überwachen.
Geplant ist die Einrichtung eines „Therapy Command Centers“ vor Ort, um den Einsatz von Theranostik am MGH sowie in angeschlossenen Einrichtungen in Massachusetts, Maine und New Hampshire zu unterstützen. In dem Center werden theranostikbezogene Daten am MGH erfasst. Es ermöglicht eine Überwachung in Echtzeit und unterstützt Mediziner dabei, die bestmöglichen patientenspezifischen Behandlungen auszuwählen.
„Die Zusammenarbeit mit Siemens Healthineers wird dazu beitragen, Theranostik in der Region breiter zu etablieren – als Grundlage für eine personalisierte Medizin mit präzisen Diagnosen und individuell zugeschnittenen Behandlungen. Unser Fokus auf die Untersuchung der Auswirkungen von Strahlung auf Tumoren und gesundes Gewebe wird dazu beitragen, Behandlungsprotokolle und -ergebnisse weiter zu verbessern und gleichzeitig die Toxizität für gesunde Organe zu verringern“, so Dr. Umar Mahmood, Leiter der Nuklearmedizin und molekularen Bildgebung am Massachusetts General Hospital.
Die Forscher des MGH und von Siemens Healthineers werden mit Hilfe der PET/CT-Scanner Biograph Vision Quadra und Biograph Trinion die Auswirkung von Strahlung auf molekulare und biologische Prozesse untersuchen sowie die Toxizität in Krebszellen und gesundem Gewebe bei Patienten mit Radiopharmazeutika-Therapie. Das Verständnis dieser Effekte sei entscheidend für die Weiterentwicklung der personalisierten Medizin.