Curevac verkauft Stammaktien

Der Tübinger mRNA-Pionier Curevac N.V. hat angekündigt, Stammaktien in Höhe von 200 Mio. US-Dollar anzubieten.

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Neben diesen Stammaktien lockt Curevac Investoren damit, im Rahmen einer 30-Tage-Option noch einmal 15% der Anzahl der Stammaktien zu den gleichen Bedingungen abzugeben. Das Unternehmen betonte, sämtliche Aktien selbst zu verkaufen. Größter Anteilseigner des Unternehmens ist Dietmar Hopps Investitionsvehikel devieni Hopp, danach folgen die staatseigene Förderbank KfW und Entwicklungspartner GlaxoSmithKline (GSK).

##Update: Am Freitag teilte Curevac mit, 250 Mio. US-Dollar frisches Kapital eingesammelt zu haben. Die Investmentbanken Goldman Sachs, Jefferies und SVB Securities konnten demnach 27 Millionen Stammaktien für je 9,25 Dollar bei Anlegern unterbringen.##

Mit dem britischen Partner GSK vollzieht das Unternehmen, das seit dem Jahr 2000 ausschließlich auf beinahe unmodifizierte mRNA-Vakzine gesetzt hat, einen großen Schwenk. In einem klinischen Erstversuch der gemeinsam mit GSK entwickelten Grippe- und COVID-19-Vakzinekandidaten vergleicht Curevac erstmals öffentlich, ob modifizierte mRNA (CV0501) tatsächlich bei Sicherheit und Wirksamkeit Vorteile gegenüber unmodifizierter mRNA (CV2CoV) zeigt. Zwar haben andere Entwickler mit modifizierten mRNA-Vakzinen große Erfolge erzielen können, doch volle Datentransparenz besteht bislang nicht. Die Fachzeitschrift Nature spricht von einer historischen Head-to-Head-Studie

Anfang Januar veröffentlichte erste Zwischenergebnisse einer Studie mit CV0501, Curevacs COVID-19-Vakzine der 2. Generation, deuten auf ein verbessertes Immunogenitätsprofil des modifizierten Impfstoffkandidaten hin. An der Börse zog der seit Ende 2021 eingebrochene Kurs um 20% an. Laut Handelsblatt lag dieser aber Mitte Januar noch immer 70% unter dem von 2021, ein Jahr nach Curevacs Börsengang. Mitte Februar starteten die Unternehmen die zweite Phase I-Studie, diesmal mit aufsteigenden Dosen des multivalenten Grippe-InpfstoffsFluSV mRNA/CVSQIV.

Was mit dem neuen Kapital angefangen werden soll, wurde nicht berichtet. Wahrscheinlich erscheint indes, dass der Erlös in eine Pipeline von mRNA-Wirkstoffen der 2. Generation investiert werden soll. Alle mRNA-Entwickler starteten vor der Corona-Pandemie mit mRNA-Vakzinen gegen Krebs. Die Mainzer Biontech hat unlängst angekündigt, entsprechende Studien wegen der guten Rahmenbedingungen prioritär in Großbritannien durchführen zu wollen.

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