Fraunhofer-Forscher präsentieren Bioökonomie-Roadmap für Deutschland

Zirkuläre Bioökonomie: Nachwachsende Rohstoffe und biobasierte Verfahren können entscheidend zum Ersatz fossiler Materialien beitragen. Dies geht aus einer Roadmap hervor, welche die Fraunhofer-Gesellschaft Anfang Dezember in Berlin der Politik und der Öffentlichkeit präsentierte. Zur Bewältigung von Klimawandel und Ressourcenknappheit bedarf es laut Fraunhofer-Gesellschaft neben der Energie- und Agrarwende auch einer schnellen Umsetzung der Rohstoffwende. Einen entscheidenden Beitrag kann eine zirkuläre Bioökonomie leisten, die auf Kreislaufwirtschaft und erneuerbare statt fossile Rohstoffe setzt – und stets unter dem Primat der Nachhaltigkeit in die Umsetzung gebracht wird.

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Die zirkuläre Bioökonomie unterstütze die Rohstoff-, Agrar- und Energiewende und sei nicht einfach nur ein Begriff an einer beliebigen Stelle des Transformationsprozesses. Um diese Transformation unserer Gesellschaft zu einer zukunftsfähigen Lebens- und Wirtschaftsweise zu beschleunigen, hat die Fraunhofer-Gesellschaft am 2. Dezember in Berlin die Roadmap "Zirkuläre Bioökonomie für Deutschland" vorgestellt und den Bundesministerien für Bildung und Forschung (BMBF) und für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) übergeben. Ein interdisziplinäres Team von Fraunhofer-Forschern aus zehn Instituten hat unter der Koordination des "Strategischen Forschungsfeldes Bioökonomie" innerhalb der Fraunhofer-Zentrale hierfür den Stand der Technik, die Chancen und die Herausforderungen in verschiedenen Anwendungsfeldern der Bioökonomie analysiert und daraus Handlungsempfehlungen für die Politik abgeleitet.

Die Roadmap zeigt: Mit einer zirkulären Bioökonomie ist nachhaltiges, ressourcenschonendes und klimaschützendes Leben und Wirtschaften möglich. In einer zirkulären Bioökonomie werden unter Berücksichtigung des Food-First-Prinzips biogene Rohstoffe in Wertschöpfungskreisläufen zur Herstellung von Produkten eingesetzt: Dabei werden die Produkte nach ihrer Nutzung durch Kreislaufführung und Recycling weitestgehend wiederverwendet oder über biologischen Abbau in den Kohlenstoffkreislauf zurückgeführt.

Neben den technologischen Möglichkeiten und Anforderungen unterstreicht die Roadmap auch die Notwendigkeit für Anpassungen der Rahmenbedingungen: So gelte es laut den Autoren, regulatorische Hürden abzubauen, Investitionen in den Technologietransfer auf den Weg zu bringen sowie Stakeholder und Verbraucher frühzeitig einzubinden, um den Markteintritt neuer Verfahren und Produkte und damit ein umwelt- und klimafreundliches Wirtschaften voranzubringen.

Die umfangreiche Studie kann hier nachgelesen werden.

©|transkript.de/gkä

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