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ITM lizenziert Folatderivate von Merck ein

Die Garchinger ITM SE verbreitert ihren Schwerpunkt im Bereich der zielgerichteten Radiopharmazie und übt eine Option aus der Lizenzvereinbarung mit der Darmstädter Merck KGaA für eine weltweite Exklusivlizenz zur klinischen Entwicklung und Vermarktung von radioaktiv markierten Folatderivaten aus.

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Die Garchinger ITM SE verbreitert ihren Schwerpunkt im Bereich der zielgerichteten Radiopharmazie und übt ihre Option aus der Lizenzvereinbarung mit der Merck KGaA (Darmstadt) für eine weltweite Exklusivlizenz zur klinischen Entwicklung und Vermarktung von radioaktiv markierten Folatderivaten aus. Im Jahr 2018 waren beide Unternehmen eine Forschungsevaluierungs- und Optionsvereinbarung eingegangen. Die gemeinsame Entwicklung sollte zur Evaluierung von Mercks First-in-Class-Folatderivaten als radiomarkierte Diagnostika und Therapeutika für die Behandlung schwerer onkologischer Folatrezeptor-positiver Krankheiten genutzt werden. Im Rahmen der damaligen Vereinbarung erhielt ITM eine Option auf eine weltweite Exklusivlizenz für die klinische Entwicklung und Vermarktung von radioaktiv markierten Folat-Derivaten, die die Garchinger nun gezogen haben.

Offensichtlich hat diese gemeinsame Entwicklung von therapeutischen und diagnostischen Medikamenten gegen den Folatrezeptor gute Fortschritte ergeben, denn nun geht die Partnerschaft einen Schritt weiter und nimmt die Entwicklung von ITM-52 ins Zentrum. Diese Wirkstoffentwicklung basiert auf dem Folate receptor alpha (FRalpha) Targeting Molecule von Merck. „Die Ausübung und Erweiterung unserer Lizenzvereinbarung mit Merck KGaA, Darmstadt, wird unsere Bemühungen, unseren Folatrezeptor-Targeting-Kandidaten schnell in Richtung der klinischen Phase I voranzubringen, erheblich unterstützen“, kommentierte Steffen Schuster, CEO von ITM. Finanzielle Details wurden zur Vereinbarung nicht publiziert, ITM dürfte aber derzeit nach einer sehr großen Finanzierung vom Sommer keine Geldprobleme haben.

Folatrezeptoren (Vitamin B) sind industriell validierte Zielmoleküle, die bei der Diagnose und Behandlung von Krebs eingesetzt werden und insbesondere bei schwer zu behandelnden soliden Tumoren wie Eierstockkrebs von Bedeutung sind. Die patentierten Folatderivate, die Merck ITM zur Verfügung stellt, wurden ursprünglich von Forschern bei Merck und dem Paul Scherrer Institut (PSI), einem führenden Schweizer Forschungsinstitut für Natur- und Ingenieurwissenschaften, entwickelt.

ITM entwickelt ITM-52 als eine Kombination des spezifischen Folatrezeptor-Alpha-Antikörpers mit einem medizinischen Isotop. Zugleich hat ITM rings um dieses Molekül auch die Diagnostik entwickelt und treibt nun die Entwicklung des theranostischen Duetts ITM-55D/ITM-52 voran, um die derzeitigen Grenzen des Screening- und Behandlungsparadigmas zu überwinden. Der Erwerb der jetzt weltweit gültigen Lizenz für die klinische Entwicklung und Vermarktung von Radiotheranostika auf Folatbasis, inkludiert nicht nur Eierstockkrebs (Ovarian Cancer) und Lungenkrebs (Non Small Cell Lung Adenocarcinoma), sondern die gesamte Anwendungbreite Folat-basierter onkologischer Indikationen.

Novartis: 1 Mrd. US-Dollar für Radiopharmafirma Mariana

Der Schweizer Novartis-Konzern übernimmt das US-Biotech-Unternehmen Mariana Oncology für 1 Mrd. US-Dollar und stärkt seine Pipeline in der sogenannten Radioligandentherapie. Bis zu 750 Mio. US-Dollar können beim Erreichen bestimmter Meilensteine hinzukommen. Auch deutsche Radiopharmafirmen wie ITM SE oder Ariceum werden häufig als Übernahmekandidaten bezeichnet.

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