Just-Evotec Biologics startet Biosimilars-Partnerschaft mit Sandoz
Die Evotec SE und die Sandoz AG, eine Division von Novartis haben heute bekanntgegeben, dass Evotecs Tochtergesellschaft Just–Evotec Biologics, Inc. eine langfristige Technologiepartnerschaft mit Sandoz für die unverzügliche Entwicklung und anschließende Produktion mehrerer Biosimilars gestartet hat.
Die Partnerschaft zwischen der Evotec-Tochter in Seattle und Sandoz beinhaltet eine Option für eine nicht-exklusive Einlizenzierung von Just–Evotec Biologics‘ Technologie durch Sandoz für den Bau einer eigenen Produktionsanlage im Stile der hochautomatisierten Vorlage von Just-Evotec. Entsprechend der Vereinbarung wird Just–Evotec Biologics eine Vorauszahlung in zweistelliger Millionenhöhe und zukünftige Zahlungen abhängig vom erfolgreichen Entwicklungsfortschritt in Höhe von bis zu 640 Mio. US-Dollar erhalten sowie weitere Zahlungen, die unter anderem von der Ausübung der Einlizenzierung der Produktionsanlage als Ganzes abhängen.
Die Partnerschaft steckt sich hohe Ziele zur Erreichung höchster Qualität und niedrigster Kosten, und Evotec-Chef Werner Lanthaler sprach in der Telefonkonferenz zur Erläuterung der Vereinbarung von einem „signifikanten Impakt für die Welt, denn der Zugang zu Medikamenten wird um ein Vielfaches einfacher und günstiger werden“.
Die Partnerschaft im Bereich der Biosimilars ist für das Hamburger Unternehmen ein ganz neuer Schritt. Bisher war man eher davon ausgegangen, dass die zugekaufte Produktionsstätte von Just Biologics vor allem in den biopharmazeutischen Partnerschaften zum Einsatz kommen sollte, um etwa in den gemeinsamen Entwicklungsprojekten günstiger Ausgangsmaterial herzustellen. Nun schafft dieser Schritt nicht nur einen ganz neuen Bereich im Evotec-Universum. Mit einem der führenden Biosimilarentwickler und -produzenten an der Seite (Sandoz) erfährt das spezielle Produktionsverfahren in höchstem Automatisierungsgrad bei Just auch die höheren Weihen durch eine Branchengröße. Die datengestriebene, hochautomatisierte End-to-End-Technologieplattform für Biologika setzt eine Reihe von innovativen Technologien ein, die auf der Nutzung von künstlicher Intelligenz, maschinellem Lernen und intensivierten und kontinuiertlichen Bioprozessen basieren. Die Plattform ist speziell konzipiert für die Verringerung des Risikos bei der klinischen Entwicklung, für die Bereitstellung von flexiblen klinischen und kommerziellen Produktionsmöglichkeiten innerhalb der gleichen Anlage und letztendlich die kosteneffiziente kommerzielle Versorgung mit Biologika.
Dr. Matthias Evers, Chief Business Officer von Evotec, kommentierte: „Mit Sandoz‘ anerkannter Führungsrolle in der Entwicklung und Kommerzialisierung von Biosimilars und unserer disruptiven Technologieplattform im Bereich der Entwicklung und Produktion von Biologika hat diese Partnerschaft die Chance, einen Paradigmenwechsel bei der Frage herbeizuführen, was es bedeutet, Zugang zu lebensrettenden Medikamenten zu erhalten.“ Er betonte in der Telefonkonferenz, dass es die innovative Technologieplattform von Just war, die die Partner zusammengebracht habe. Zudem zeichnete er das Bild einer Kostenreduktion von um die 75%, die durch die fast vollautomatische Produktionskette erreichbar sei.
Der Börsenkurs von Evotec, der durch die wegen eines Hackerangriffs notwendig gewordene Verschiebung des Geschäftsberichtes mit einer formal notwendigen Herabstufung im Börsensegment und deswegen einem technisch bedingten stundenweisen Kursrutsch bestraft worden war, machte heute einen deutlichen Sprung nach oben.