Bayer Co.Lab Shanghai

Bayer Co.Lab in Shanghai eröffnet

Bayer bleibt bei seiner Wachstumsstrategie, die ausdrücklich China einschließt. Nun haben die Leverkusener zu ihrem weltweiten Netzwerk an Inkubatoren und Innovations-Hubs ein Co.Lab in Shanghai hinzugefügt. Dort sollen chinesische Start-ups unterstützt werden, die ihrerseits Innovationen für die Bayer-Schwerpunkte Zell- und Gentherapie sowie Onkologie liefern sollen.

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Bayer eröffnete Ende September das Bayer Co.Lab Shanghai. Dieser neue Standort im chinesischen Shanghai ist Teil des weltweiten Bayer-Netzwerks von Life-Science-Inkubatoren in wichtigen Innovationszentren wie Cambridge (USA), Kobe (Japan) und Berlin (Deutschland).

Der neue Life-Science-Inkubator ist im Shanghai Innovation Park (SH-INNO) im Herzen von Chinas größtem Biopharma-Cluster in Zhangjiang, Shanghai, angesiedelt. Das Leverkusener Unternehmen bezeichnet die Gründung des Bayer Co.Lab Shanghai als „einen wichtigen Meilenstein in der externen Innovationsstrategie von Bayer, die darauf abzielt, die offene Zusammenarbeit innerhalb des Biotech-Ökosystems zu fördern“. Der Inkubator wird hochmoderne Labore, Co-Working-Bereiche und maßgeschneiderte Unterstützung für Start-ups bieten und damit eine wichtige Säule zur Förderung lokaler Innovationen entlang der gesamten biopharmazeutischen Wertschöpfungskette bilden.

„Shanghai ist ein Knotenpunkt von Universitäten, Start-ups, Inkubatoren und Investoren, unterstützt durch ein florierendes Innovations-Ökosystem“, sagte Dr. Jürgen Eckhardt, Leiter Business Development & Licensing bei Bayer Pharmaceuticals. „Die Stadt schöpft ihre Kraft aus einem großen Talentpool und einer ausgeprägten Unternehmenskultur. Mit dem Bayer Co.Lab Shanghai bieten wir Zugang zu Bayers Expertise in den Bereichen Zell- und Gentherapie sowie Onkologie und verbinden Start-ups mit unseren internationalen Innovations- und Partnernetzwerken in einem Ökosystem, in dem sie ihre innovativen Ideen vorantreiben können.“

Bayer ist seit mehr als 140 Jahren in China vertreten und setzt auch weiterhin auf eine enge Partnerschaft. Bis heute hat Bayer zwei globale Forschungs- und Entwicklungszentren (F&E) und vier hochmoderne Produktionsanlagen in China errichtet. Mehr als 80 Prozent der großen multizentrischen klinischen Studien von Bayer werden in China durchgeführt, sowohl in den frühen als auch in den späten Phasen der klinischen Entwicklung. Darüber hinaus arbeitet Bayer mit führenden akademischen Einrichtungen wie der Tsinghua-Universität und der Peking-Universität zusammen, um die Umsetzung früher Forschungsergebnisse in die Entwicklung neuer Medikamente zu beschleunigen und so die pharmazeutischen F&E-Kapazitäten in China weiter zu stärken. Diese Kooperationen haben zu mehr als 100 gemeinsamen Forschungsprojekten geführt und Bayer zu einem Vorbild für kooperative Innovation im chinesischen Pharmasektor gemacht.

Die Eröffnung bekräftige die Entschlossenheit des Unternehmens, in diesem wichtigen Markt zu wachsen und seine lokalen Partnerschaften zu fördern, um Innovationen im Gesundheitsbereich in China und weltweit voranzutreiben, so Bayer. Damit hält Bayer ostentativ an seiner engen Beziehung zu China fest, in Zeiten, in denen gerade im Bereich Pharmazie zunehmend Kritik laut wird an dem Riesen aus Fernost und dessen Strategie, die weltweite Führungsposition in Pharma erringen zu wollen – so wie der staatliche Masterplan es auch für viele andere Industriezweige vorsieht. In den USA, der derzeit dominierenden Weltmacht der modernen Pharmaentwicklung, hat man dagegen begonnen, die Verbindungen zu China zu kappen und mit dem Biosecure Act der Washingtoner Regierung einen Fahrplan bis 2032 aufgestellt, bis wann die US-amerikanischen Unternehmen insbesondere in der Pharmaproduktion alle bestehenden Kooperationen mit chinesischen Firmen beendet haben müssen. Während dies in den USA bereits zu einem starken Wandel der Geschäftsbeziehungen führt und andere Nationen versuchen, an die Stelle von China zu treten, hält sich bisher Europa und auch Deutschland selbst aus diesem Abschottungswettbewerb heraus.

Die Frage ist jedoch: wie lange noch? Und werden darunter auch die Kooperationen im Innovationssektor leiden oder etwa bei den klinischen Studien, die auch bei vielen anderen Unternehmen derzeit zu einem großen Teil mit chinesischen Patienten durchgeführt werden. Eine Nachfrage bei Bayer zur eigenen Positionierung in diesem Ringen um die richtige China-Strategie, blieb bisher unbeantwortet. Die Eröffnung des Bayer Co.labs kann man jedoch gerade in diesem Zusammenhang durchaus als ein deutliches Zeichen interpretieren.

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