EFSA

EU-Lebensmittelbehörde: Ohrfeige für Greenpeace

Ein neues Gutachten der EU-Lebensmittelbehöre EFSA kommt zu dem Schluss, dass Mikroorganismen, die mit der Genschere CRISPR optimiert wurden, kein höheres Gesundheitsrisiko bergen als solche, die nicht entsprechend modifiziert wurden.

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Wissenschaftler haben lange auf eine Studie gewartet, die die wissenschaftsfeindliche Propaganda gegen die nobelpreisgekrönte Genschere CRISPR-Cas9 beendet. In einer frisch veröffentlichten Stellungnahme unterstreicht die für die Bewertung neuartiger Lebensmittel zuständige EU-Lebensmittelbehörde EFSA nun, dass im Vergleich zu konventionell mikrobiell hergestellten Lebensmitteln keine neuen Gefahren durch geCRISPRte Mikroorganismen hinzukommen. Alle durch Mikroorganismen hergestellten Lebensmittel sollten daher einheitlich bewertet werden, so die EFSA. Jahrelang hatten die europäischen Grünen und die ihnen nahestehende Organisation Greenpeace gegenteilige Informationen verbreitet und damit große Skepsis in der Bevölkerung gegenüber so hergestellten Lebensmitteln geschürt. Das Gutachten ist die Antwort der EFSA auf eine Kritik der greenpeacenahen französischen Behörde ANSES am Kommissionsentwurf eines Gesetzes zur Deregulierung neuer gentischer Technologien. ANSES ist nachweislich gentechnikskeptisch und hat  bereits Arbeiten in wissenschaftlichem Gewand unterstützt, die Gesundheitsrisiken gentechnisch veränderter Pflanzen beschworen, die sich später als wissenschaftlich unseriös erwiesen.

Gentechnik-freundliche Verbände feierten das Gutachten. „EuropaBio begrüßt das jüngste wissenschaftliche Gutachten der EFSA, das zu dem Schluss kommt, dass Mikroorganismen, die mit Neuen Genomischen Techniken hergestellt werden, eine höhere Effizienz, Spezifität und Vorhersagbarkeit genomischer Veränderungen bieten können als konventionelle Techniken. Alle Mikroorganismen, ob sie nun mit konventionellen Techniken oder mit NGTs entwickelt werden, sollten auf die gleiche Weise reguliert werden“, sagte Anne-Gaëlle, Direktorin für Industrielle Biotechnologie.

Die EFSA hat ihr wissenschaftliches Gutachten über neue Entwicklungen in der Biotechnologie bei Mikroorganismen veröffentlicht, in dem der Einsatz neuer genomischer Techniken bei Mikroorganismen bewertet wird. Zu den wichtigsten Schlussfolgerungen des Gutachtens gehört aus Sicht EuropaBios, dass NGTs im Vergleich zu etablierten Techniken keine potentiellen neuen Gefahren/Risiken mit sich bringen, während NGTs eine höhere Effizienz, Spezifität und Vorhersagbarkeit genomischer Veränderungen bieten können. In der Stellungnahme wird ein einheitlicher Ansatz für die Risikobewertung von Mikroorganismen empfohlen, unabhängig von den Techniken, mit denen sie hergestellt werden.

„Wir begrüßen, dass die EFSA bestätigt, dass durch NGT1 veränderte Mikroorganismen das gleiche Sicherheitsprofil haben wie solche, die durch konventionelle Mutagenese entstanden sind,“ sagte BIO Deutschland-Geschäftsführerin Dr. Viola Bronsema. „Wichtig ist uns in diesem Kontext auch, dass Lebensmittelkulturen zukünftig in der Regulierung nicht so genannten Zusatzstoffen gleichgesetzt werden.“

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