ITM bekommt neue Millionen
Eine erneut sehr hohe Finanzierungsrunde mit 188 Mio. Euro meldet die Münchner ITM SE, eine Vertreterin der radiopharmazeutisch aktiven Biotechnologie-Firmen, die derzeit auch stark im Fokus von M&A-Aktivitäten der großen Pharmafirmen stehen.
Der Spezialist für radiopharmazeutische Konjugate, ITM SE aus Garching/Neufahrn bei München, hat im Rahmen einer Eigenkapitalfinanzierung 188 Mio. Euro aufgenommen. Die Finanzierung lief unter der Führung des weltweit tätigen Investors Temasek mit Hauptsitz in Singapur und rund 300 Mrd. US-Dollar unter Management. BlackRock, Qatar Investment Authority (QIA), ATHOS (das Family Office der Gebrüder Strüngmann) und Carbyne haben sich an der Finanzierung beteiligt, die für den Ausbau der Alpha- und Beta-emittierenden Radioisotopen-Pipeline von Radiopharmazeutika verwendet wird. Zudem soll mit den neuen Millionen der Ausbau der internen Produktionskapazitäten für Lutetium-177 (177Lu) und Actinium-225 (225Ac) zur Behandlung von soliden Krebserkrankungen vorangetrieben und die Markteinführung des Phase III-Leitkandidaten ITM-11/177Lu-Edotreotid zur Behandlung von gastroenteropankreatischen neuroendokrinen Tumoren (GEP-NETs) vorbereitet werden.
Steffen Schuster, CEO von ITM, kommentierte: „Seit unserer letzten Finanzierungsrunde haben wir wichtige Meilensteine erreicht, darunter die Weiterentwicklung unserer Pipeline mit neuartigen Zielmolekülen in verschiedenen onkologischen Indikationen, die Eröffnung unserer NOVA-Anlage, den Start von Actineer mit CNL für die gemeinsame Produktion von Actinium-225 und den Abschluss mehrerer hochwertiger Lieferverträge für Lutetium-177.“
Diese letzte Finanzierung ist nicht sehr lange her. Erst im Juni 2023 konnte ITM (steht für: Isotopen technologies Munich) eine Runde in Höhe von 255 Mio. Euro bekannt geben– auch damals unter der Leitung von Temasek und mit Beteiligung von BlackRock Alternatives, Qatar Investment Authority (QIA), Nextech, Athos und Carbyne. Nach vielen früheren Finanzierungsrunden in beeindruckender Größenordnung waren damals auch die Strüngmann-Brüder über ihr Investmentvehikel Athos eingestiegen, die sich auch jetzt wieder beteiligten.
Mit immer mehr Geld, das ITM einwirbt, wird auch der Preis für eine mögliche Übernahme immer höher. Im heißlaufenden Radiopharmaziesektor gibt es schon lange Gerüchte, wer der nächste Übernahmekandidat sein könnte, den sich die großen Pharmafirmen schnappen. Und immer schwingt die Frage mit, an welcher Stelle ein solcher Übernahmekandidat ein Alleinstellungsmerkmal hat: bei den krebsspezifischen Molekülen, bei der radiopharmazeutischen Produktion bestimmter Isotope, der Verknüpfungstechnologie von Strahler und zielgerichtetem Therapeutikum oder eine Mischung aus all diesen Qualitäten.
ITM scheint jedenfalls eine überzeugende Geschichte präsentieren zu können, wenn innnerhalb von genau zwölf Monaten insgesamt 443 Mio. Euro von Investoren lockergemacht werden können.