Wiener a:head schafft private Serie A-Finanzierung
Im Bereich der humanen Organoid-Modellsysteme für eine bessere präklinische Kandidatenanalyse der Wirkstoffentwicklung hat sich der Standort Wien mit mehreren Start-ups positioniert. Mehrfachgründer Oliver Szolar gelang nun mit a:head eine Serie A-Finanzierungsrunde über der Millionengrenze, die dem "Gehirn in der Petrischale" auf die Sprünge helfen soll.
Die a:head bio AG aus Wien, Österreich, hat eine weitere Finanzierungsrunde in siebenstelliger Höhe abgeschlossen. Die jüngste Finanzierungsrunde stieß sowohl bei bestehenden als auch bei neuen Investoren auf großes Interesse bestätigte CEO Oliver Szolar gegenüber |transkript.de. Der innovative Ansatz von a:head, die Vorhersagbarkeit in der präklinischen Forschung durch realitätsnähere Modellsysteme zu verbessern, werde zunehmend besser verstanden, so der Firmengründer weiter.
Denn eine der größten Herausforderungen in der heutigen pharmazeutischen Landschaft bleibt die hohe Ausfallrate in der Wirkstoffentwicklung, am Übergang von der Präklinik zu den klinischen Studien. Wenn hierbei auf mangelhafte präklinische Ergebnisse zurückgegriffen werden muss, etwa weil herkömmliche Tiermodelle die menschliche Biologie oft nicht genau widerspiegeln, führt dies zu teuren Fehlschlägen. Das verlangsamt Projekte in ihrer Entwicklung oder verursacht finanzielle Verluste in Milliardenhöhe, wenn die Projekte in späteren Phasen scheitern.
Die Technologie von a:head nutzt hochentwickelte Modelle des menschlichen Gehirns – Miniaturgehirne in der Petrischale –, um diese Probleme zu entschärfen. Sie liefert genauere präklinische Erkenntnisse und erhöht so die Wahrscheinlichkeit eines klinischen Erfolgs. „Unser Ziel ist es, die Art und Weise, wie Medikamente entwickelt werden, neu zu gestalten“, so Szolar. „Mit dieser Finanzierung beschleunigen wir unsere Bemühungen, eine robuste Plattform aufzubauen, die sich die menschliche Biologie zunutze macht, um die Vorhersagbarkeit von Arzneimittelkandidaten zu verbessern und letztendlich sicherere und wirksamere Therapien schneller zu den Patienten zu bringen.“
Gegenüber |transkript.de verrät der Wiener Mehrfach-Unternehmer, dass zwar die Investoren noch aus dem privaten Umfeld von Business Angels kämen, das Interesse aber deutlich angestiegen sei. A:head habe auch gute Daten, die überzeugen, sagte Szolar. Ein reines Servicemodell will er jedoch mit seiner Firma nicht fahren, ihm geht es um die Eigenentwicklung von besseren Wirkstoffen. Szolar ist auch beteiligt an der Herz-Organoid-Firma heartbeat.bio, die ebenfalls schon in der Gründungsphase mit einigen Millionen Euro ausgestattet ist.