Valneva SE

Valneva konsolidiert in Frankreich und stärkt Standort Wien

Die österreichisch-französische Valneva SE verringert ihren Fußabdruck in Frankreich. Der westlichste Standort in Nantes wird geschlossen, der Hauptsitz nach Lyon verlagert. Sämtliche Forschung und Entwicklung wird nun in Wien konzentriert. Mit positiven Phase II-Daten bei Lyme/Borreliose geht das Unternehmen in den Jahreswechsel. Im ersten Halbjahr 2026 bleibt die Spannung hoch, ob die Phase III dann Ergebnisse bringen wird, die eine Zulassung ermöglichen können.

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Der französisch-österreichische Impfstoffentwickler Valneva SE passt seine Standortstruktur in Frankreich umfassend an und meldet zugleich wichtige Fortschritte bei seinem am weitesten entwickelten Produktkandidaten, dem Lyme-Impfstoff VLA15. Das Unternehmen plant, seine Aktivitäten im Rahmen einer organisatorischen Neuausrichtung stärker zu bündeln und gleichzeitig seine F&E-Pipeline voranzutreiben.

Konsolidierung der Frankreich-Standorte: Nantes vor Schließung, Lyon wird zentrale Basis

Wie Valneva mitteilte, sollen die französischen Aktivitäten künftig vollständig am Standort Lyon konzentriert werden. Das Werk in Nantes – bislang Heimat operativer Bereiche sowie präklinischer F&E-Aktivitäten – wird geschlossen. Parallel wird die gesamte Forschung und Entwicklung endgültig am Standort Wien zentralisiert.

Mit dem Schritt wolle man die operative Effizienz erhöhen, Kosten senken und das Unternehmen langfristig schlagkräftiger aufstellen, so Valneva. Lyon, seit Jahrzehnten ein international bedeutender Impfstoffstandort und Heimat von Sanofi Vaccins und der Mérieux-Gruppe, biete hierfür ideale Bedingungen. In diesem Zuge verlegt das Unternehmen auch seinen juristischen Firmensitz zurück nach Lyon, wo der französische Arm von Valneva ursprünglich gegründet worden war. Valneva betont, alle betroffenen Mitarbeiter während der Übergangsphase eng begleiten und unterstützen zu wollen.

Die Börsennotierung an der Euronext Paris bleibt unverändert bestehen. Zuletzt notierte die Aktie bei 4,174 Euro, ein Plus von 2,4 Prozent.

Lyme-Impfstoff VLA15 mit starken Daten – Phase III-Ergebnisse 2026 erwartet

Parallel zur strukturellen Neuausrichtung meldet Valneva positive finale Phase II-Daten für seinen führenden Impfstoffkandidaten VLA15 zur Prävention der Lyme-Borreliose. Die jetzt veröffentlichten 48-Monats-Daten aus der Studie VLA15-221 bestätigen eine starke Immunantwort nach einer dritten jährlichen Booster-Dosis bei Kindern ebenso wie bei Jugendlichen und Erwachsenen.

Die zusätzliche Auffrischungsimpfung, die im Monat 42 verabreicht wurde, führte erneut zu einem schnellen und deutlichen Anstieg der Antikörperspiegel. Diese nahmen zwar über die folgenden sechs Monate ab, lagen jedoch weiterhin deutlich über dem Ausgangsniveau. Die Immunantwort fiel erneut besonders stark bei Kindern im Alter von 5 bis 11 Jahren aus: Die mittleren Antikörperanstiege (GMFR) erreichten das bis zu 28,5fache für Serotyp 2.

Auch die Sicherheit blieb stabil: Das unabhängige Data Monitoring Committee meldete keine Auffälligkeiten. Die Ergebnisse stützen den Ansatz einer jährlichen Auffrischungsimpfung vor Beginn der jeweiligen Lyme-Saison.

Der Impfstoff, der sechs Serotypen des Erregers Borrelia burgdorferi abdeckt, ist aktuell der weltweit am weitesten entwickelte Lyme-Impfstoffkandidat. Zwei Phase III-Studien laufen, und Valnevas Partner Pfizer plant – bei positivem Ausgang – für 2026 Zulassungsanträge bei FDA und EMA. Aufgrund der bisherigen Datenlage werten Analysten wie die Stifel Bank Europe die Erfolgschancen des Phase III-Programms als hoch und gehen von einer Erfolgswahrscheinlichkeit von rund 80 Prozent aus.

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