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BioCompFinder – neuer NMI-Service für KMU

Ein neuer Service hilft Medizintechnikunternehmen herauszufinden, welche Prüfungen zur Biokompatibilität für eine Zulassung ihres Produktes verpflichtend sind. Der BioCompFinder wurde am Naturwissenschaftlichen und Medizinischen Institut (NMI) der Universität Tübingen entwickelt.

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Für Medizinprodukte mit direktem oder indirektem Patientenkontakt gelten  strenge Regeln für die Zulassung, die gerade kleinen und mittleren Unternehmen einiges abverlangen, denn die Überprüfungen sind oftmals kompliziert. Bei der biologischen Beurteilung eines Medizinproduktes müssen alle Materialien berücksichtigt werden, die mit Körpergewebe in Kontakt kommen. Neben den physikalischen Eigenschaften und Charakteristika des Endproduktes umfasst die biologische Gesamtbeurteilung eines Medizinprodukts auch herstellungsbedingte Verunreinigungen und Rückstände, herauslösbare Bestandteile, Abbauprodukte und andere Bestandteile (wie Verpackungsmaterialien, die entweder direkt oder indirekt mit dem Endprodukt Kontakt haben).

Mit dem BioCompFinder bietet das NMI Naturwissenschaftliche und Medizinische Institut an der Universität Tübingen nun Unterstützung für die Unternehmen. Drei Fragen sind zu beantworten und aus diesen Antworten ergeben sich die notwendigen Prüfungen, die übersichtlich aufgelistet werden.

„Gerade hier in der Region rund um Schwäbische Alb, Schwarzwald und Neckar gibt es viele Medizintechnik-Firmen mit großartigen Entwicklungen. Diese bekommen durch unseren BioCompFinder wertvolle Hinweise, worauf sie für die Zulassung ihrer Produkte achten müssen“, beschreibt Dr. Fabian Körte, Wissenschaftler am NMI. „Aber am MIK können wir noch mehr: Wir können kompetent beraten und einige der Prüfungen am NMI durchführen.“

Das MIK ist das MDR- & IVDR-Kompetenzzentrum von NMI und Hahn-Schickard, unterstützt durch BIOPRO. Ziel des Kompetenzzentrums ist unter anderem, noch nicht verfügbare Analytik- und Prüfmethoden zu entwickeln sowie Unternehmen bei der Entwicklung von innovativen Ideen bis hin zu ihrer Zertifizierung zu unterstützen. Es entstand als Reaktion auf verschärfte Anforderungen an Medizinprodukte (MDR) und In-vitro-Diagnostika (IVDR), die besonders kleine und mittlere Unternehmen der Branche vor große Herausforderungen stellen. Das MIK wurde initial gefördert durch das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg.

Das NMI Naturwissenschaftliche und Medizinische Institut in Reutlingen ist eine außeruniversitäre Forschungseinrichtung und betreibt anwendungsorientierte Forschung an der Schnittstelle von Bio- und Materialwissenschaften. Es verfügt über ein einmaliges, interdisziplinäres Kompetenzspektrum für F&E- sowie Dienstleistungsangebote für regional und international tätige Unternehmen. Dabei richtet sich das Institut gleichermaßen an die Gesundheitswirtschaft wie an Firmen aus dem Fahrzeug-, Maschinen- und Werkzeugbau. Zugleich unterstützt das NMI aktiv Ausgründungen aus dem Institut.

In der Forschung arbeitet das NMI mit zahlreichen Institutionen wie der Universität Tübingen, dem Universitätsklinikum Tübingen und den Instituten der Innovationsallianz Baden-Württemberg (innBW) zusammen. Das Institut wird vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus des Landes Baden-Württemberg unterstützt und ist Mitglied der innBW, einem Zusammenschluss von zwölf außeruniversitären und wirtschaftsnahen Forschungsinstituten.

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