HAWK

BMBF fördert Projekt CAPTAIN mit 2 Mio. Euro

Operative Eingriffe bei Bauchspeicheldrüsenkrebs sollen künftig mit Hilfe einer miniaturisierten und KI-basierten Endoskopieplattform vereinfacht und präzisiert werden können. Entwickelt wird diese im Projekt CAPTAIN, das vom BMBF mit 2 Mio. Euro gefördert wird.

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Bei Bauchspeicheldrüsenkrebs sind die Heilungschancen und damit die Prognosen für die betroffenen Patienten schlecht, denn die vollständige chirurgische Entfernung des Tumors ist meist nicht möglich. Für eine präzisere Diagnose und schnellere Entscheidung über die optimale Therapie wird nun im Projekt CAPTAIN (Local endoscopy-based intervention for pancreatic carcinoma; offizieller deutscher Titel: „Lokale Endoskopie-basierte Intervention beim Pankreaskarzinom“) eine miniaturisierte Endoskopieplattform entwickelt. Ziel ist es, nach einer genauen bildgebenden Analyse des Tumors eine individuelle und ortsaufgelöste Medikamentengabe in Echtzeit zu ermöglichen.

Entwickelt wird diese Plattform vom Gesundheitscampus Göttingen (GCG), einer Kooperation der HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim/Holzminden/Göttingen und der Universitätsmedizin Göttingen (UMG), dem Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie der UMG und den Firmen PolyDiagnost GmbH und PLANET AI GmbH. Vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gibt es dafür in den kommenden drei Jahren eine finanzielle Förderung in Höhe von 2 Mio. Euro.

Die derzeit gängige Untersuchung der Tumoroberfläche erfolgt mit Hilfe der texturorientierten Endosonographie. Dabei führt das Operationsteam einen Ultraschallkopf endoskopisch in den Operationsbereich ein.

Das System, welches im Rahmen des Projektes CAPTAIN entwickelt wird, setzt dagegen auf hochauflösende bildgebende Verfahren, die verschiedene Informationen zur Zusammensetzung des Tumorgewebes liefern und eine „optische Biopsie“, also gewissermaßen eine „optische Gewebeprobe“ erzeugen. Die Bildauswertung erfolgt dann automatisiert durch den Einsatz künstlicher Intelligenz und soll die Entscheidung über die optimale lokale Behandlung beschleunigen.

Die Projektpartner
Die Expertise für das Endoskop liefert die PolyDiagnost GmbH, die multimodale Bildgebung betreut der Studiengang Medizintechnik der HAWK-Fakultät Ingenieurwissenschaften und Gesundheit am Gesundheitscampus Göttingen, die KI stammt von der PLANET AI GmbH und die UMG stellt Tumorproben und Modelle zur Testung der neuartigen Plattform zur Verfügung.

Auf dem Foto: v.l. Kay Hartkopf-Ceylan (PolyDiagnost), Dr. Jeannine Mißbach-Güntner (UMG, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie), Dr. Andreas Eing (PolyDiagnost), HAWK-Prof. Dr. rer. nat. Christoph Rußmann (HAWK-Fakultät Ingenieurwissenschaft und Gesundheit, Dekan Gesundheit), Gundram Leifert (PLANET AI), Dr. Helge Lange (PLANET AI), Dr. rer. nat. Diana Pinkert-Leetsch (UMG, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie), Yousif Hashisho (PLANET AI)

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