
Besser versorgt durch digitale Vernetzung
Die Projekte PC3-AIDA und MEDI:CUS sollen zu einer besseren digitalen Vernetzung im Gesundheitswesen beitragen und damit die Versorgung der Patienten verbessern. Beide werden in der aktuellen Förderrunde des Strategiedialogs Forum Gesundheitsstandort Baden-Württemberg finanziell unterstützt.
Eine bessere Patientenversorgung und die Unterstützung der medizinischen Fachkräfte bei ihrer Arbeit – dies soll gelingen durch die digitale Vernetzung verschiedener Akteure am Gesundheitsstandort Baden-Württemberg. In einer dritten Förderrunde gibt es nun für die Projekte PC3-AIDA und MEDI:CUS weitere finanzielle Unterstützung durch die Landesregierung.
PC3-AIDA – Plattform für Datenaustausch und KI-gestützte Auswertung
Im Rahmen von „Advanced Imaging Utilization by Digital Data Application in Baden-Württemberg“ (PC3-AIDA) soll eine Plattform für den sicheren Austausch und die KI-gestützte Auswertung hochkomplexer medizinischer Daten entstehen. Daran arbeiten führende Universitätskliniken in Baden-Württemberg gemeinsam mit Siemens Healthineers und der BIOPRO Baden-Württemberg GmbH.
Das Ziel des Projekts ist, die Daten, die bei der Photon-Counting Computer-Tomographie generiert werden, gebündelt mit weiteren Patientendaten für eine bessere Versorgung nutzbar machen. Im Vorprojekt PC3 wurden an den Universitätskliniken Freiburg, Tübingen und Ulm und der Universitätsmedizin Mannheim bereits die dafür erforderlichen Geräte installiert. Sie liefern radiologische Bilder in einzigartiger Auflösung. Das damit verbundene Potential für eine bessere Patientenversorgung soll nun im Rahmen einer gemeinsamen digitalen Infrastruktur, die einen Austausch medizinischer Bilddaten ermöglicht, besser genutzt werden. Dafür können behandelnde Ärzte bei Bedarf an allen angeschlossenen Standorten auf die Daten zugreifen, die auch mit aktuellen Laborergebnissen ergänzt werden können.
Herzstück des Projekts ist die Dateninfrastruktur „teamplay digital health platform connect“ (s. Abb.), die erstmals den sicheren Austausch hochkomplexer Gesundheitsdaten über Klinikgrenzen hinweg ermöglicht. Dabei werden die hohen Datenschutzanforderungen ebenso berücksichtigt, wie der Patientenwillen zum Umgang mit diesen Daten.
Multi-Cloud MEDI:CUS
Die Plattform soll langfristig für weitere Partner geöffnet werden. Eine enge Kooperation ist bereits mit der Multi-Cloud MEDI:CUS geplant. Sie gehört zu den Projekten, die ebenfalls in der dritten Runde des von der Landesregierung angestoßenen Strategiedialogs „Forum Gesundheitsstandort Baden-Württemberg“ mit insgesamt 24,2 Mio. Euro gefördert werden.
Im Fokus von MEDI:CUS („Medizindaten-Infrastruktur: cloudbasiert, universell, sicher“) steht die Patientenversorgung in Krankenhäusern. Dabei setzt das interdisziplinäre Projekt auf einen Multi-Cloud-Ansatz. Die Plattform bietet den Leistungserbringern im Gesundheitswesen Zugriff auf verschiedene Fachanwendungen und Basisdienste. Der standardisierte und modulare Aufbau ermöglicht eine cloudbasierte Versorgung nach dem „App-Store“-Modell und sorgt damit für den schnellen, systemunabhängigen Austausch von Gesundheitsinformationen im Behandlungsprozess. Da damit wichtige Daten dort zur Verfügung stehen, wo sie benötigt werden, ist eine bessere Patientenversorgung möglich. Aber auch Forschung und Lehre profitieren von diesem Ansatz.