Anavo vergrößert Seedrunde auf 28 Mio. Euro

Anavo Therapeutics B.V. (Forschungssitz in Heidelberg) gab eine Erweiterung der Seed-Runde um 8,5 Mio. Euro bekannt, wobei MRL Ventures Fund als neuer Investor hinzukam.

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Die Heidelberger Anavo Therapeutics (mit rechtlichem Hauptsitz in Leiden, Niederlande) erweitert die Seed-Runde von Anfang 2021 um 8,5 auf nun 28 Mio. Euro, um die Pipeline neuartiger Phosphatase-Modulatoren in Richtung Klinik voranzutreiben. Anavo um die Gründer Birgit Zech und Gerhard Müller widmet sich der Phosphatase-Biologie, die in der Signalkaskade der Zellen eine Schlüsselrolle einnimmt, jedoch als Target für den therapeutischen Ansatz bisher nicht erfolgreich adressiert werden konnte.

Der MRL Ventures Fund ist als neuer Investor hinzugekommen, der Corporate Venture Arm der US-amerikanischen Merck & Co. Inc. Dieser neue trifft auf die bestehenden Investoren INKEF, Taiho Ventures, Bioqube Ventures und auch M Ventures, den Corporate Venture Arm der deutschen Merck KGaA, die sich an der Erweiterung beteiligt haben. Zech und Müller sind Wiederholungstäter in der Biotechnologie-Firmengründung, ihre Wege kreuzten sich einst bei der Martinsrieder Axxima Pharmaceuticals AG, die sich intensiv mit den signalübertragenden Kinasen beschäftigte und aus dem Max-Planck-Forschungslabor von Axel Ullrich abstammte. Nun legt Anavo Therapeutics den Fokus auf die Phosphatasen, die für die Abspaltung der voher durch Kinasen angeheftete Phosphatgruppen unter anderem an den in das Innere der Zelle ragende Aminosäureende von Membranrezeptoren verantworltich sind.

"Seit unserer Gründung im Jahr 2021 hat Anavo Therapeutics mehrere firmeneigene Pipeline-Programme in dieser zentral wichtigen Zielklasse vorangetrieben und das Team, die EAV und den Vorstand um bedeutende Expertise erweitert. Heute begrüßen wir MRL Ventures Fund in unserem bestehenden Investorenkonsortium", kommentierte Dr. Birgit Zech, CEO von Anavo Therapeutics. "Wir werden unsere einzigartige IGNITE-Plattform zur Entdeckung von Phosphatase-Wirkstoffen nutzen, um unser firmeneigenes Portfolio von Programmen, die auf krankheitsrelevante Phosphatasen abzielen, in Richtung der klinischen Entwicklung voranzutreiben und gleichzeitig den Aufbau eines Kompetenzzentrums für Phosphatase-Targeting fortzusetzen."

Während sich im Feld der Kinase-Hemmer ein breites Portfolio von rund 70 zugelassenen Medikamenten mit einem Jahresumsatz jenseits der 50 Mrd. US-Dollar etabliert hat, haben die sehr viel geringeren bisherigen Bemühungen auch die Phosphatasen als Target anzugehen, bisher noch zu keinem Erfolg geführt. Ob es sich um ein wirklich "undruggable" Target handelt, will Birgit Zech nicht akzeptieren und geht mit einer neuen Suchstrategie vor, die das enzymatisch aktive Zentrum der Phosphatasen außen vor lässt und durch eine sogenannte "allosterische" Wechselwirkung die Aktivität der Zielphosphatasen milder zu regulieren verspricht, offensichtlich hat dies nun einen weiteren Investor überzeugen können.

"Wir sind ermutigt von den Fortschritten, die Anavo bei der Etablierung eines systematischen Ansatzes zur Entdeckung von Phosphatase-Wirkstoffen macht", sagte Karin Kleinhans, Partnerin bei MRL Ventures Fund, die dort seit gut einem Jahr nach dem Wechsel von EQT LifeSciences gerade die europäische Szenerie durchleuchten soll. "Wir bei MRL Ventures glauben, dass die Plattform von Anavo das Potenzial hat, die therapeutischen Möglichkeiten dieser wichtigen Targetklasse zu nutzen."

©|transkript.de

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