Bayer kooperiert mit Google Cloud bei Wirkstoffforschung
Die Leverkusener Bayer AG treibt die In-Silico-Forschung und -Entwicklung von neuen Arzneimitteln mit den Hochgeschwindigkeitsprozessoren der Google Cloud voran. Die neue Zusammenarbeit soll Bayer in die Lage versetzen, umfangreiche quantenchemische Berechnungen in großem Maßstab mit Google Tensorflow Processing Units durchzuführen und die Entwicklungsverfahren zu beschleunigen.
Die Bayer AG und Google Cloud arbeiten künftig zusammen, um die frühe Wirkstoffforschung zu beschleunigen. Dabei kommen die Tensor Processing Units (TPUs) von Google Cloud zum Einsatz, maßgeschneiderte Beschleuniger, die für die Ausführung modernster Machine-Learning-Modelle und rechenintensiver Aufgaben entwickelt wurden.
Die große Herausforderung der computergestützen Wirkstoffforschung ist die Simulation der möglichen biophysikalischen Interaktionen der Wirkstoffatome mit dem Zielmolekül. Die Zusammenarbeit zielt darauf ab, quantenchemische Berechnungen mit den TPUs zu beschleunigen und zu skalieren, um die vollständige quantenmechanische Modellierung von Protein-Ligand-Interaktionen zu demonstrieren. Die auf die computergestützte Arzneimittelforschung angewandte Theorie der Quantenmechanik ermöglicht die In-silico-Modellierung biologischer und chemischer Systeme mit hoher Genauigkeit und hat daher das Potential, bei der Identifizierung neuer Arzneimittelkandidaten zu helfen, doch eine Engstelle in der Anwendung ist die Rechnerleistung. "Bayers Anspruch, zu den führenden Innovatoren zu gehören, treibt uns an, weiterhin in neuartige und bahnbrechende Technologien zu investieren, um komplexe Probleme zu lösen", sagte Bijoy Sagar, Chief Information and Digital Transformation Officer der Bayer AG. „Die Partnerschaft mit Google Cloud bei der TPU-gestützten Quantenchemie ergänzt unser Bestreben, mit Branchenführern und Experten zusammenzuarbeiten, um die digitale Transformation schnell voranzutreiben."
Auch Google Cloud freut sich über die neue Kooperation: "Die Beschleunigung der Arzneimittelforschung ist eine der wichtigsten Aufgaben für Künstliche Intelligenz und High-Performance-Computing in der Gesundheitsbranche", sagte CEO Thomas Kurian. "Wenn wir die Forschungs- und Entwicklungskompetenzen von Bayer mit unserer branchenführenden Infrastruktur zusammenbringen, können wir neue Entdeckungen mit größerer Genauigkeit und Geschwindigkeit erzielen und so dazu beitragen, dass Medikamente schneller zu Patienten gelangen."
Die hohen Kosten der Wirkstoffentwicklung, die geringe Erfolgsrate zugelassener Medikamente und zunehmende Diskussionen über die Finanzierbarkeit der innovativen Arzneimittel in den westlichen Gesundheitssystemen bringt die großen Pharmafirmen in eine Zwickmühle. Die Steigerung der F&E-Effizienz, um die Entwicklung wirksamer Medikamente für Patienten zu beschleunigen, ist daher nicht nur ein zentrales Element der Innovationsstrategie von Bayer, sondern von allen großen Pharma-Firmen. "Mit führenden Unternehmen und Pionieren der Branche zusammenzuarbeiten, um wissenschaftliche Fortschritte mithilfe digitaler Innovationen zu erzielen, ist für die Gegenwart und Zukunft der Patientenversorgung von entscheidender Bedeutung." kleidet Marianne De Backer, Leiterin Strategie, Business Development & Lizenzierung/Open Innovation und Mitglied des Executive Committee der Division Pharmaceuticals der Bayer AG diese Herausforderung in ihre eigenen Worte.