BioNTech veröffentlicht Phase I-Daten für Krebsvakzine

Vielversprechende Ergebnisse der Mainzer BioNTech SE lassen hoffen, dass die Umsatzrückgänge infolge des Endes der COVID-19-Pandemie mittelfristig Geschichte sind.

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Eine Nature-Publikation von US-Wissenschaftlern und BioNTech-Chef Ugur Sahin zeigt das Potential und die Machbarkeit individualisierter mRNA-Neoantigenvakzine zur Behandlung des duktalen Adenokarzinoms der Bauchspeicheldrüse, das bei immerhin 88% der Patienten tödlich verläuft und eine Ansprechrate von weniger als 5% auf bisherige Therapien zeigt.

In einer Prüfarzt-initiierten Phase I-Pilotstudie mit dem gemeinsam mit der Roche-Tochter Genentech Inc. entwickelten Adjuvans Autogen Cevumeran auf Basis von Uridin-mRNA-Lipoplex-Nanopartikeln, zeigte die Hälfte der 16 Patienten, die mit einer Kombination von Roches Anti-PD-L1-Antikörper Atezolizumab und BioNTechs Vakzine behandelt wurden, eine starke Induktion der T-Zellen, die sich gegen die bis zu 20 patientenspezifischen Neoantigene richteten. Anschließend erhielten 15 Patienten ein modifiziertes Vier-Wirkstoff-Chemotherapieschema (mFOLFIRINOX, bestehend aus Folinsäure, Fluorouracil, Irinotecan und Oxaliplatin).

Autogenes Cevumeran war bis auf eine, bereits auf der ASCO 2022 berichtete Grad-3-Nebenwirkung gut verträglich. Mit Hilfe einer mathematischen Strategie zum Verfolgen von T-Zell-Klonen (CloneTrack) und funktionellen Tests wiesen die Prüfärzte nach, dass die durch den Impfstoff expandierten T-Zellen bis zu 10% aller T-Zellen im Blut ausmachten, nach einem Impfstoff-Booster erneut expandierten und auch langlebige polyfunktionale Neoantigen-spezifische Effektor-CD8+-T-Zellen bildeten.

Nach einer medianen Nachbeobachtungszeit von 18 Monaten zeigten Patienten mit impfstoffexpandierten T-Zellen, die als Responder eingestuft wurden, ein längeres medianes rezidivfreies Überleben im Vergleich zu Patienten ohne impfstoffexpandierte T-Zellen. Das Unternehmen gibt sich daher optimistisch, in weiteren umfangreicheren klinischen Tests die Korrelation bestätigen zu können.

Einige Tage zuvor hatte BioNTech einen starken Umsatzrückgang infolge von nachlassenden Verkäufen seiner Corona-Vakzine berichtet. Das Unternehmen hat mit der britischen Regierung einen Vertrag über die Bereitstellung der Tumorvakzine für 10.000 britische Patienten geschlossen.

Als entscheidend für den Erfolg von Krebsimmuntherapien werden allerdings nicht die T-Zellkonzentrationen im Blut, sondern deren Grad an Tumorinvasivität angesehen.

Neurolentech und Kaerus Bioscience kooperieren

Die österreichische Neurolentech GmbH und Kaerus Bioscience Ltd. (UK) arbeiten künftig gemeinsam an neuen Behandlungsmöglichkeiten für Patienten mit genetisch bedingten neurologischen Entwicklungsstörungen (NDD). Das IST Austria-Start-up und das Biotech-Unternehmen vereinbarten im April eine entsprechende Technologie-Zugangspartnerschaft.

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