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Dickes Minus bei BB Biotech und HBM Healthcare

Die Schweizer Investmentgesellschaften BB Biotech AG und HBM Healthcare Investments blicken auf ein verhageltes 2022 zurück. Das schlechte vergangene Jahr folgt auf negative Ergebnisse aus 2021. Nun sollen Übernahmen und viele Zulassungen das laufende Jahr retten.

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Die schlechte Entwicklung ihrer Portfolios lässt die beiden Beteiligungsfirmen BB Biotech und HBM Healthcare Investments tief in die Verlustzone rutschen. Im vergangenen Jahr sank der innere Wert des Portfolios bei BB Biotech um 11 Prozent. Deutlich schlechter die eigenen Aktien an der Börse. An der SIX Swiss Exchange fiel die Marktkapitalisierung von BB Biotech 2022 um 24 Prozent. Die Beteiligungsgesellschaft macht schwierige Zeiten durch und konnte dem generellen Abwärtstrend bisher nicht wirkungsvoll entgegenwirken. Anders als seit 2019, wo regelmäßig die Dividende erhöht worden war, wird diese nun erstmals gekürzt, was die rund 15.000 Aktionäre – viele davon Kleinanleger – nicht sehr erfreuen dürfte, selbst wenn dabei eine Jahresrendite von um die 5% errechnet wurde. Denn die roten Zahlen der Investmentgesellschaft machen ihnen vermutlich mehr Sorgen.

BB Biotech wird für das vergangene Jahr einen Verlust von rund 358 Mio. CHF ausweisen. Der Fehlbetrag folgt auf das Defizit von 405 Mio. CHF aus dem Jahr 2021, wo BB Biotech von dem dramatischen Kursrutsch ab der zweiten Jahreshälfte kalt erwischt wurde.

Die zweite Schweizer Investmentgesellschaft, die börsennotierte HBM Healthcare Investments, operiert ebenfalls in den roten Zahlen. Sie ist zwar mit Investments in Medtech-Unternehmen und der Diagnostik breiter aufgestellt als BB Biotech, sammelte jedoch in den ersten neun Monaten des noch laufenden Geschäftsjahres (das im März endet) bereits einen Verlust von 155 Mio. CHF ein. Der innere Wert ihres Portfolios fiel im selben Zeitraum um knapp 8 Prozent. Der Aktienkurs von HBM war zwischen April und Dezember 2022 um 24 Prozent eingebrochen.

Beide Gesellschaften richten den Blick darum lieber nach vorn und versprechen sich von den Patentabläufen vieler Pharma-Blockbuster ein Ankurbeln der Übernahmeaktivitäten. Dazu wären mit milliardenschweren Übernahmen von Ipsen sowie von AstraZeneca bereits in diesem Jahr entsprechende Signale gesendet worden. Zudem verweist BB Biotech auf eine Reihe von möglicherweise anstehenden Zulassungen der Portfoliounternehmen. Dort weise insbesondere Moderna mit weiteren Zulassungenn im Bereich Infektionskrankheiten auf ein überproportionales Wachstum hin.

Gerade bei Übernahmen hoffen beide Investmentgesellschaften auch auf positive Nachrichen aus dem eigenen Portfolio, da ein kräftiger Aufpreis schlagartig auch dem inneren Wert der Beteiligungen gut tun würde. Andererseits hat die bereits im vergangenen Jahr prognostizierte große Übernahmewelle nicht stattgefunden, 2022 war eines der schlechtesten Jahre für Firmenübernahmen in Biotechnologie und Healthcare überhaupt.

©|transkript.de/gkä

Schweiz gibt Geld für Horizon-Programm frei

Der Schweizer Bundesrat hat Ende vergangener Woche 650 Mio. Franken für Ausschreibungen im Horizon Europe-Förderprogramm freigegeben. Da die Schweiz als nicht assoziierter Drittstaat gilt, wären Schweizer Wissenschaftler und Unternehmen ohne die Förderung von zwei Dritteln der Ausschreibungen des von 2021 bis 2027 laufenden EU-Programms ausgeschlossen.

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