Übernahme in Berlin-Buch: celares wird Biosynth

Die Schweizer Biosynth Holding übernimmt die Berliner celares GmbH. Damit wird deren Expertise in der Entwicklung und Herstellung von konjugierten Impfstoffen und biokonjugierten Arzneimitteln, aktivierten PEGs und polymerbasierten Wirkstoffträgern in die stetig wachsende Biosynth integriert. Diese fokussiert sich bewusst und dem Zeitgeist entsprechend auf eine „Resilient Supply Chain“ in chemisch-biologischen Verbrauchsmaterialien, die sie als One-Stop-Shop für den globalen, aber eher westlich orientierten Markt anbietet.

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Die Biokonjugation von Antikörpern, Antigenen und Peptiden „made by celares“ kann Biosynth nun seinem bestehenden Kundenstamm aus der Pharma- und Diagnostikindustrie anbieten. Die dafür notwendigen GMP-Anlagen befinden sich in Berlin-Buch auf dem dortigen BioCampus. Biosynth war in den vergangenen Monaten sehr aktiv und hat Firmen wie Eucodis Biosiences (Vienna Biocenter, Wien, Österreich) und die britische Cambridge Research Biochemicals (Cambridge, UK) akquiriert, die kurz darauf an ihren jeweiligen Standorten in Biosynth umfirmiert wurden.

Das dürfte nun auch in Berlin folgen, doch das 2003 gegründete Unternehmen hat keine Angst davor. "Wir freuen uns sehr, Teil der Biosynth-Gruppe zu werden", sagte Dr. Ralf Krähmer, Geschäftsführer von celares. "Als etablierter Marktführer auf dem Gebiet der Biokonjugation vereint celares jahrzehntelange chemische und biotechnologische Erfahrung und bietet seinen Kunden Zugang zu zukunftsweisenden Technologien. Optimale polymerbasierte Konjugationen sowie Formulierungen und Herstellungsprozesse von Wirkstoffen sind Teil unserer Entwicklung. Wir sehen große Gemeinsamkeiten mit Biosynth mit ihrer kundenorientierten Strategie und ihrer Leidenschaft für die Life-Science-Industrie".

Auf Nachfrage von |transkript.de erklärte Krähmer die Beweggründe der drei Firmengründer, eine neue Heimat in einer größeren Firmengruppe zu suchen, damit, dass so der notwendige Schritt zum Ausbau der GMP-Produktion möglich werde. In Berlin-Buch solle eine weitere Produktion für Biokonjugate entstehen, der Standort wird also profitieren und ausgebaut, zu den derzeit 29 Mitarbeitern werden weitere hinzukommen. Biokonjugate helfen beispielsweise dabei, die Halbwertszeit oder Verweildauer und damit das Wirksamkeitszeitfenster eines Biopharmazeutikums im Blutkreislauf zu erhöhen.

Krähmer betonte auch: „Die Lieferketten in der Life-Science-Industrie sind oft sehr kleinteilig, was zu Effizienzverlusten führt. Diese zu verringern, ist eines der Hauptziele der Biosynth-Gruppe, was aus meiner Sicht auch im Hinblick auf die Wettbewerbsfähigkeit Europas absolut sinnvoll ist.“ Auch die Kunden bevorzugten im Sinne der Risikominimierung einen Dienstleister mit einer gewissen Größe und Finanzkraft, gibt der erfahrene Unternehmer unumwunden zu.

Für Dr. Urs Spitz, CEO und Präsident von Biosynth, ist die Übernahme eine Perle auf einer immer länger werdenden Kette von Spezialkompetenzen, die die Holding europaweit schon seit vielen Jahren einkauft: "Celares ist ein etablierter Marktführer im Bereich der Biokonjugation und wir freuen uns sehr, ein so großartiges Team von Spezialisten zu übernehmen. Gemeinsam können wir unsere Kunden von der Entwicklung bis zur Vermarktung unterstützen. Celares ist eine perfekte Ergänzung für Biosynth – wo Chemie auf Biologie trifft."

Biosynth mit Hauptsitz in Staad, Schweiz, ist im Besitz von KKR, Ampersand Capital Partners und dem Management.

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