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Die EU-Kommission plant neue Anreize für die Biotechnologie im Gesundheitsbereich. Dazu wurde am 20. März ein lange erwartetes Papier herausgebracht mit unter anderem dem Vorschlag ein europäisches „Zentrum für Biotechnologie“ zu gründen. Viele Maßnahmen bleiben vage, einige Verbände sind positiv, einige bemängeln recht kritisch, dass konkrete Angaben und ein Budget für die Umsetzungen fehlen.

Das Kabinett hat auf der Klausurtagung in Schloss Meseberg die Entwürfe eines „Gesetzes zur Beschleunigung der Digitalisierung des Gesundheitswesens“ (Digital-Gesetz– DigiG) sowie eines „Gesetzes zur verbesserten Nutzung von Gesundheitsdaten“ (Gesundheitsdatennutzungsgesetz – GDNG) beschlossen. Ziel ist, mit digitalen Lösungen den Versorgungsalltag und die Forschungsmöglichkeiten in Deutschland zu verbessern. Zudem soll weitere Beschleunigung bei klinischen Studien ermöglicht und dazu ein "Fast-Track"-System entwickelt werden.

Der lang erwartete Entwurf der Novelle des EU-Gentechnikrechts wurde heute von der EU-Kommission offiziell vorgelegt.

Die Corona-Hochzeiten für die deutsche Biotechnologie scheinen ersteinmal vorbei zu sein. Das ist das ernüchternde, aber nicht unerwartete Ergebniss des Deutschen Biotechnologie-Reports 2023 der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft EY. Darin wird die breite Innovationspipeline der Branche betont, aber auch angemahnt, den Schwung aus der Pandemie nicht versanden zu lassen.

Die Anhörung des Bundestags-Wirtschaftsausschusses zum Thema „Deutschland als Innovations-, Biotechnologie- und Pharmastandort stärken, EU-Mittel sichern, IPCEI Health beitreten" in dieser Woche war durch den Antrag der Unionsfraktion aus dem Herbst 2022 ausgelöst worden. In einer intensiven Befragung waren Verbandsvertreter, Wissenschaftler und ein Unternehmer zu Stellungnahmen und Antworten eingeladen. Neben der BIO Deutschland (vertreten durch Viola Bronsema) hinterließ der Serienunternehmer Andreas Eckert einen bleibenden Eindruck.

Die im Jahr 2020 eingeführte steuerliche Forschungsförderung für Unternehmen ("Forschungszulage") wird stärker, aber nur verhalten genutzt. Bislang haben aus allen Branchen mehr als 7.200 Unternehmen über 14.000 Vorhaben zur Genehmigung eingereicht. Der Maschinen- und Anlagenbau ist mit 953 Antragstellern und 2.337 Vorhaben die Branche mit der stärksten Nutzung. In der Biotechnologie gibt es Nachholbedarf.

Die jährliche Umfrage zu Trends und Erwartungen in der Biotech-Branche, die von BIO Deutschland durchgeführt wird, hat die schlechtesten Werte seit dem Beginn der Erhebung erbracht. Die Stimmungslage bei den Teilnehmern – etwa 125 Unternehmen aus einem Pool von rund 1.000 Firmen – ist äußerst pessimistisch.

Die FDA hat Hemgenix (etranacogene dezaparvovec-drlb) von CSL Behring und der niederländischen uniQure zugelassen, eine einmalige Gentherapie, die für Erwachsene mit Hämophilie B entwickelt wurde, teilten die Unternehmen vergangene Woche mit. Mit einem Preisschild von 3,5 Mio. US-Dollar ist die Gentherapie das derzeit teuerste Medikament der Welt.

Laut aktuellem Biotech-Report der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft EY zum Jahr 2021 waren die Investitionen in die deutsche Biotech-Branche rekordhoch: mit 2,4 Mrd. Euro wurde die zweithöchste Summe seit Bestehen der Branche in Deutschland investiert. Der noch höhere Wert von 3 Mrd. Euro war im Jahr 2020 zur Hälfte den beiden Unternehmen Biontech und Curevac zuzurechnen. Diese hätten im vergangenen Jahr nur noch knapp unter 20% zum Gesamtfinanzierungsvolumen beigetragen.