Evotec baut Produktionsanlage mit EU-Kredit
Ein zinsgünstiges EIB-Darlehen über 150 Mio. Euro finanziert den im September von der Evotec SE angekündigten Bau einer Produktionsanlage für Biologika in Toulouse.
Das unbesicherte 150 Mio. Euro-Darlehen der Europäischen Investitionsbank EIB finanziert Evotecs F&E-Aktivitäten, Unternehmensbeteiligungen und den Bau der neuen J.POD-Anlage für die Herstellung von Biologika auf dem Campus Curie in Toulouse mit. Bereits im Jahr 2017 hatten die Hamburger Screeningspezialisten eine 75 Mio.-Euro-Finanzierung von der EIB erhalten.
Das Darlehen soll Evotec zufolge über einen Zeitraum von drei Jahren investiert werden. Die Rückzahlung jeder Tranche erfolgt sieben Jahre nach Inanspruchnahme. Die Evotec SE plant, ihre Plattformen für das Screening und die präklinische Entwicklung von Arzneimittelkandidaten für gezielte Therapien an Unternehmen zu lizenzieren. Seit 2016 treibt Evotec zudem als „Bridge“-Investor medizinische Innovationen in jungen Biotechnologieunternehmen – Spin-offs, Joint Ventures sowie unabhängige Start-ups – voran. Die Finanzierung durch die EIB wird Evotec ermöglichen, ihr Portfolio weiter auszubauen, das derzeit mehr als 90 aktive Projekte in mehr als 30 Unternehmen weltweit umfasst.
Die 12.000 Quadratmeter große Produktionsanlage in Toulouse wird die Biologika-Produktion im kontinuierlichen Herstellungsverfahren ermöglichen und schafft 200 Arbeitsplätze. Evotec zufolge erschwert die konventionelle „fed-batch“ Herstellung von Biologika insbesondere die Skalierung von der klinischen Erprobung zur kommerziellen Produktion. Das modular aufgebaute kontinuierliche J.POD®-Herstellungsverfahren eröffne dagegen die cGMP-Produktion von Biologika im flexiblen Maßstab und reduziere damit die Skalierungsrisiken sowie die Produktionskosten erheblich. J.POD Toulouse ist bereits die zweite Anlage ihrer Art und die erste auf europäischem Boden. J.POD wird in der EU nicht nur ein fortschrittliches Herstellungsverfahren, sondern auch dringend benötigte Kapazitäten für die klinische und kommerzielle Herstellung von Biologika bereitstellen. Der Bau von J.POD Toulouse (F) wird zusätzlich von der französischen Regierung, der Region Occitanie, Bpifrance, der Präfektur Haute-Garonne sowie Toulouse Métropole mit bis zu 50 Mio. Euro unterstützt.
Diese aktuelle finanzielle Vereinbarung, sowie das vorangegangene 75 Mio.-Euro-Darlehen der EIB wurde in Kooperation mit der kENUP-Stiftung, einer Nichtregierungsorganisation zur Förderung von Innovation in Europa, entwickelt.