Kakaoalternative Planet A Foods: 30 Mio. US-Dollar
Die Firma für die Kakaoalternative aus regional-landwirtschaftlichen neuen Herstellungsverfahren, Planet A Foods aus Planegg, hat erfolgreich eine Finanzierungsrunde in Höhe von 30 Mio. US-Dollar abgeschlossen. Damit will man nun den Schritt in die USA wagen und die Produktionskapazitäten deutlich erhöhen.
Das promovierte Geschwisterpaar Marquart (Sara und Maximilian) hatte festgestellt, dass etwa 80% des Aromas, das durch die Kakaobohne in die Schokolade und ähnliche Produkte gelangt, nicht von der Bohne selbst, sondern vom Rösten und Fermentierprozess in der Weiterverarbeitung der geernteten Kakaobohnen stammt. In vielen Experimenten versuchten die beiden daher, diese Aromamischung ohne die ursprüngliche Bohne durch regionale landwirtschaftliche Produkte und eigene Verfahren herzustellen. Dass dies erfolgreich und überzeugend gelungen zu sein scheint, zeigt nicht nur die aktuelle Finanzierungsrunde, sondern auch eine ansehnliche Reihe an Kooperationspartnern, die die Planet A Foods-Aromen nun in bestimmten Produktlinien statt Kakao verwenden. Marken wie die de Beukelaer GmbH & Co. KG, Peter Kölln GmbH & Co. KGaA, REWE, die Deutsche Bahn, aber auch echte Schokoladen-Schwergewichte wie Lindt und Lambertz konnten das Start-up mit seiner Kakaoalternative ins Boot holen und im deutschsprachigen Raum bereits in die Supermarktregale gelangen. Das Kernargument lautet: ChoViva hat einen bis zu 80 % geringeren CO2-Fußabdruck als herkömmliche Schokolade und kann bei gleichem Geschmack für die regionale Landwirtschaft zu einem neuen Absatzmarkt führen: Hauptbestandteile des ChoViva-Aromas sind unter anderem geröstete Sonnenblumenkerne.
Die Finanzierung durch Burda Principal Investments, ZINTINUS, World Fund, Bayern Kapital, Cherry Ventures, Tengelmann Ventures, AgriFoodTech Venture Alliance und Omnes wird auch für die weitere Forschung und Entwicklung verwendet, um Alternativen zu Kakaobutter und Palmöl zu entwickeln. Doch vor allem geht es nun darum, die Produktionskapazitäten erheblich auszubauen. Hier sieht sich Planet A Foods gut aufgestellt im Vergleich zu vielen Wettbewerbern, die ebenfalls Alternativen für die Kakaobohne entwickeln. Man habe sehr viel Zeit und Energie investiert, sagten die beiden Marquarts gegenüber Techcrunch, um die Skalierung des Produktionsprozesses zu optimieren. Derzeit verlassen zwei 40-Tonnen-Lastwagen pro Tag das nun in eine Art „klimafreundliche Schokoladenfabrik“ umgewandelte Firmengelände in Planegg bei München. Man wolle das nun deutlich ausbauen, aber auch Produktionsstätten in den USA und später vielleicht auch in Asien aufbauen. Dort sei zwar die Nachfrage groß, und die Anfragen an Planet A Foods steigen stetig, doch die Expansion war bisher finanziell noch nicht möglich.