Förderung für Braunschweiger Antikörper-Allianz

Die Braunschweiger Unternehmen haben einige Berührungspunkte, seit Inscreenex 2009 als Spin-off des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung und Yumab 2012 aus der Universität Braunschweig gegründet worden ist. Sie arbeiten seit 2023 im BMBF-Förderprogramm „exPDITE“ zusammen an innovativen Ansätzen für die personalisierte Tumorforschung und kombinieren dabei die Zellkulturtestplattform von Inscreenex mit der Antikörperentwicklungsplattform von Yumab.

Im Projekt Mammalian Display mit einem Gesamtvolumen von 1,6 Mio. Euro wollen die beiden Unternehmen nun eine Plattform entwickeln, die das Screening von Antikörperbibliotheken direkt in Säugerzellen ermöglicht. „Dieses Förderprojekt bietet beiden Unternehmen die Möglichkeit, die Stärken ihrer Technologieplattformen zu vereinen und damit die Entwicklung modernster Biotherapeutika in nie zuvor dagewesener Art und Weise zu beschleunigen oder überhaupt erst möglich zu machen“, so Yumab-CEO Dr. Thomas Schirrmann.

Die Entwicklung therapeutischer Antikörper ist ein komplexer und kostspieliger Prozess, bei dem die Selektion erst in späten Phasen stattfindet. Mit dem neuen Antikörperdisplaysystem kann die Entwicklung direkt in der Produktionszelllinie erfolgen, was eine vorherige Expression in anderen Zellsystemen sparen soll.

„Durch innovative Technologien wie SCREENflex können wir die Effizienz und Präzision in der Antikörperentwicklung deutlich steigern“, sagte Dr. Roland Schucht, CEO von Inscreenex. Mit der SCREENflex-Technologie sollen sich stabile Zelllinien für das Antikörperselektion schnell und flexibel etablieren lassen. Durch eine austauschbare Genexpressionskassette wird genau ein Antikörpergen pro Zelle integriert. So wird ein selektives Screening der auf der Zelloberfläche präsentierten oder frei löslichen Antikörper auf ihre biochemischen und funktionalen Eigenschaften ermöglicht.

Die Plattform soll bis zu zehnmal effizienter als herkömmliche Systeme sein und eine Bibliothek von über zehn Millionen Antikörperkandidaten verarbeiten können, was die Entwicklung neuer therapeutischer Antikörper erheblich beschleunigt.