Nach einer Bioökonomiestrategie mit noch ein paar Fragezeichen hat die EU-Kommission nun ihren Vorschlag zu einem Biotech Act für den Gesundheitsbereich (inklusive Lebensmittel) vorgelegt, der deutlich besser in der Community und bei einschlägigen Verbänden ankommt. Offensichtlich wurde verstanden, dass es in Europa mehr Geschwindigkeit brauche, um die Innovationen in Europa halten und sich entwickeln lassen zu können. Insbesondere für klinische Studien soll es eine deutliche Beschleunigung geben: schnellere Verfahren, klarere Regeln, mehr Geld für Scale-ups.

Die bayerische T-CURX GmbH sichert sich 20 Mio. US-Dollar in einer Serie A-Finanzierungsrunde, um nicht-virale CAR-T-Therapien gegen AML und solide Tumoren klinisch voranzubringen. Die neue Technologieplattform verspricht eine „Demokratisierung“ der Zelltherapie durch einfachere und damit kostengünstigere Herstellung.

Eine Datenzwischenanalyse der Schweizer AC Immune zeigt erstmals Hinweise auf einen krankheitsmodifizierenden Effekt bei Parkinson: Die gezielte Immunisierung gegen die Alpha-Synuklein-Pathologie könnte das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen.

Die Tübinger Immatics N.V. stellte auf dem ESMO Immuno-Oncology Congress 2025 aktualisierte Daten aus der laufenden Phase Ia-Dosis-Eskalationsstudie zu ihrer PRAME-gerichteten Zelltherapie der zweiten Generation vor. Die überraschenden Ergebnisse haben kaum Auswirkungen auf den Aktienkurs. Möglicherweise liegt das an der Konkurrenz von zahlreichen Ansätzen gegen das PRAME-Zielmolekül (Preferentially Expressed Antigen in Melanoma), unter denen Immatics aber auch Immunocore (UK) schon in späteren klinischen Phasen unterwegs sind.

Das europäische Arzneimittelrecht steht vor einer weitreichenden Umgestaltung: Am Donnerstagmorgen wurden die Verhandlungen von Europäischer Kommission, Rat und dem Europäischen Parlament zu einem Abschluss gebracht. Teil des EU-Pharma-Pakets ist es, Wettbewerbsfähigkeit, Innovation und Versorgungssicherheit zu stärken. Die Verbände vfa und BPI sehen positive Signale und neue Möglichkeiten, kritisieren aber auch komplexere Regeln und Unklarheiten bei der rechtlichen Umsetzung.

Die Kölner Disco Pharma hat vor fast zwei Jahren für Aufsehen gesorgt mit einer hohen Seedfinanzierung bei 20 Mio. Euro. Nun wird auf diese Runde noch eine Schippe draufgelegt und mit weiteren 16 Mio. Euro vollzieht die Firma auch einen Reifungsprozess und wechselt den Steuermann aus. Gründer Roman Thomas bleibt als Berater verbunden, mit Mark Manfredi kommt ein erfahrener Pharmamann ans Ruder. Mit einem etwas ungewöhnlichen Einstieg beleuchten wir diese Geschichte.

DNA-Origami als Gamechanger: Das Münchner Start-up Amplifold will Schnelltests auf ein neues Niveau heben und hat in einer überzeichneten Seed-Finanzierungsrunde rund 5 Mio. Euro eingesammelt. Neben den Lead-Investoren Matterwave Ventures und XISTA Science Ventures beteiligten sich auch b2venture, Becker Ventures sowie Bayern Kapital, die Venture-Capital-Einheit des Freistaats Bayern.

Aus den Niederlanden meldet Pharvaris positive Phase III-Daten zu Deucrictibant, einer oralen Bedarfsbehandlung für HAE-Attacken. Die Zulassung wird 2026 angestrebt, der Wirkstoff und die verschachtelte Entwicklungs- und Lizenzrechtegeschichte weisen auf Wurzeln in der Berliner Region.

Große Aufregung im Biosimilar-Sektor. Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat nun die lange umkämpfte Regelung der automatischen Substitution beschlossen. Demnach sind Apotheker verpflichtet, das kostengünstigste Medikament als Ersatz für das Originalpräparat zu verwenden. Eine standortbezogene, industriepolitische Entscheidung über eine Art „Europe first“-Strategie sei damit ausgeschlossen, dem preislich kostengünstiger anbietenden Asien wären alle Tore geöffnet.

Alle Jahre wieder, könnte man sagen: Nach 150 Mio. US-Dollar im Herbst 2024 gibt es im Dezember 2025 eine erneute Kapitalmaßnahme bei Immatics. Diesmal handelt es sich um eine Kapitalerhöhung von rund 125 Mio. US-Dollar.