KIT

Preis für 3D-gedruckte Hornhäute aus Biotinte

Passgenaue Hornhäute aus einer Biotinte, die parallel zur Operation per 3D-Druck entstehen – das ist das Projekt von KIT-Wissenschaftlern und ihren Industriepartnern Carl Zeiss Meditec und Evonik Healthcare. Die bahnbrechende Idee wurde beim diesjährigen Innovationswettbewerb Neuland mit dem Ideenpreis ausgezeichnet.

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Menschen werden immer älter und damit nehmen auch Hornhauterkrankungen als typische Alterserscheinung weiter zu. Um die Sehfunktion wieder herzustellen, werden gespendete Hornhäute eingesetzt, aber auch hier reicht die Zahl der Spenden nicht aus. Laut Informationen der Hornhautbank des Landes Rheinland-Pfalz beträgt der Bedarf an Hornhauttransplantaten deutschlandweit jährlich ca. 7.000. Tatsächlich können jedoch nur etwa 4.800 Hornhauttransplantationen durchgeführt werden.

Forscher des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) arbeiten gemeinsam mit Partnern von der Carl Zeiss Meditec AG und Evonik Healthcare an einer vielversprechenden Lösung. Dabei setzt das Team auf Biotinte, aus der im 3D-Drucker während der Operation eine maßgeschneiderte Hornhaut für den Patienten entsteht, die dann sofort eingesetzt werden kann.

Entwickelt wird das Verfahren VisioPrinTech von Forschern um Professorin Ute Schepers am Institut für Funktionelle Grenzflächen sowie dem Institut für Biologische und Chemische Systeme des KIT. „Statt auf Hornhautspenden angewiesen zu sein, setzen wir auf eine Biotinte aus patienteneigenen Stammzellen und chemisch-modifizierten Collagenfasern“, so Schepers. „Unser laserbasiertes Verfahren ermöglicht die präzise Platzierung dieser Zellen, um transparente und funktionsfähige Hornhäute mit minimalem Risiko von Abstoßungsreaktionen zu erzeugen.“ Die Methode soll eine vielversprechende Alternative zur herkömmlichen Transplantation bieten und ist zudem ein bedeutender Schritt in Richtung personalisierte Medizin.

Auf dem Innovationstag des KIT Mitte Juni wurde das Projekt beim diesjährigen Innovationswettbewerb Neuland mit dem Ideenpreis ausgezeichnet. Neben einem Preisgeld erhält das Projektteam Unterstützung vom Innovationsmanagement des KIT beim Transferprozess.

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