Die in den USA bereits seit 2005 gehypte 4P-Medizin, die von diesem Herbst an in Deutschland im Rahmen einer Nationalen Herzstrategie Unterstützung finden soll, wird einer Deloitte-Studie zufolge die Diagnostik grundlegend verändern.

Vom 13. bis 16. November wurden in Düsseldorf auf der MEDICA und COMPAMED nicht nur Innovationen aus dem medizinischen und Zulieferbereich präsentiert. Die Branche muss Lösungen für veränderte Rahmenbedingungen finden – hohe Energiekosten, steigende Preise für Rohstoffe, Dienstleistungen und viele Zulieferprodukte bei stark limitierten Budgets im Gesundheitssektor.

Die gerade mit 2,7 Mio. Euro Seed-Finanzierung gestartete AATec Medical GmbH (München) kooperiert mit der Beurer GmbH (Ulm) bei der Entwicklung eines Inhalationsgerätes. Das neue Gerät wird in Kombination mit AATecs rekombinantem Alpha-1-Antitrypsin entwickelt und für die Behandlung von akutem Atemnotsyndrom, Virusinfektionen der Atemwege und Asthma eingesetzt.

Die Merck KGaA in Darmstadt verstärkt ihre Onkologie-Pipeline durch eine strategische Partnerschaft mit dem chinesischen Unternehmen Jiangsu Hengrui Pharmaceuticals Co. Ltd., um bei selektiven PARP1-Inhibitoren der nächsten Generation sowie auch mit einem Antikörper-Wirkstoff-Konjugat voranzukommen.

Am Herz- und Diabeteszentrum NRW wurde erstmals einem Patienten in Europa eine biologische Mitralklappenprothese eingesetzt, die länger halten soll als bisherige künstliche Herzklappen. Die biologische Herzklappe besteht aus einem neuartigen, sogenannten Resilia-Rinderperikardgewebe, das im Tierversuch Kalzifizierungs- und Degenerationsprozesse besser aufhalten konnte als bisher verwendetes Gewebe.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach will hohe Behandlungskosten durch gesetzlich verordnete Screeningtests senken. Das von der Ärzteschaft kritisierte, geplante Gesetz sieht Tests auf Blutdruckhochdruck, erhöhte Cholesterinwerte und auf Diabetes im Alter von 25, 35 und 50 vor. Sie werden spätere teure Operationen und Behandlungen ersparen, so Lauterbach.

Die Merck KGaA hat eine globale Lizenz für den selektiven PARP1-Inhibitor HRS-1167 160 sowie eine Lizenzoption für das Claudin18.2-Antibody-Drug-Konjugat (ADC) von der Jiangsu Hengrui Pharmaceuticals Co. Ltd. erworben. Die Darmstädter zahlen für die Rechte, die Krebsarzneie, global – außer in China – zu vermarkten 160 Mio. Euro vorab und stellen 1,4 Mrd. Euro in Aussicht.