Malu Dreyer: Wir werden richtig klotzen in Mainz

Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer, Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt und der Mainzer Oberbürgermeister Nino Haase haben in Mainz eine neue Plattform vorgestellt, die Wirtschaft und Wissenschaft im Bereich Biotechnologie/Life Sciences vernetzen und den Biotechnologie-Standort Rheinland-Pfalz national und international sichtbarer machen soll. Die Plattform versteht sich als Vernetzungsplattform zur Vorbereitung des zukünftigen Biotechnologie-Clusters Rheinland-Pfalz, dessen Kern die Stadt Mainz bildet.

ANZEIGE

Rheinland-Pfalz habe in den vergangenen Jahren gezielt in die Forschungsinfrastruktur investiert und Forschungsprojekte mit biotechnologischem Bezug gefördert und werde dieses Engagement mit Nachdruck fortsetzen, so die Ministerpräsidentin im Pressegespräch. Allein 10 Mio. Euro seien in dieser Legislaturperiode bereits gezielt in die Wissenschaftsförderung geflossen, etwa über die Geräteinitiative oder die Stärkung der Core Facilities der Johannes-Gutenberg-Universität (JGU). Das Institut für Molekulare Biologie in Mainz werde gemeinsam mit der Boehringer Ingelheim Stiftung mit jährlich 16 Mio. Euro gefördert. Das Institut stelle eine wichtige Säule der Alternsforschung in unserem Land dar, die gezielt ausgebaut werde. Hinzu käme die Entscheidung für den Neubau des TRON-Gebäudes mit einem Volumen von über 170 Mio. Euro.

„Die Biotechnologie ist ein hochdynamisches Forschungsfeld. Es gibt ein großes Potential, wenn verschiedene Disziplinen zusammenarbeiten und sich Forschung und Wirtschaft vernetzen“, betonte Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Schon vor dem Durchbruch für die gesamte Branche durch den weltweiten Erfolg des Mainzer Unternehmens Biontech habe das Land über 200 Mio. Euro in die Lebenswissenschaften investiert. Nun eröffne die Landesregierung gemeinsam mit der Landeshauptstadt Mainz im Technologiezentrum Mainz (TZM) eine neue Plattform für Biotechnologie/Life Sciences, "die diesem Zukunftsthema zusätzlichen Schub verleihen wird“, so Dreyer. Besonders wichtig sei ihr dabei der enge Schulterschluss zwischen Landesregierung und Landeshauptstadt. Mainz sei dabei der Nukleus, um den herum aber überregional ganz Rheinland-Pfalz in den Blick genommen werden solle: "In der Biotechnologie soll national und international langfristig niemand an unserem Standort vorbeikommen", so die Ministerpräsidentin, die hinzufügte: "Gerade in Mainz werden wir jetzt richtig klotzen."

Für die Landeshauptstadt Mainz erklärte Oberbürgermeister Nino Haase:"Mainz und Rheinland-Pfalz haben das ehrgeizige Ziel, ein international sichtbarer und erfolgreicher Life-Science- und Biotechnologiestandort zu werden. Das ist unser Zukunftsthema. Die Landeshauptstadt stellt mit Hochdruck geeignete Flächen für eine Campusentwicklung zur Verfügung. Wichtig ist aber auch die Verzahnung von Wirtschaft und Wissenschaft im Bereich Life Sciences. Die Clustermanagementstrukturen, die jetzt mit der gemeinsamen Plattform entstehen, sind dafür unverzichtbar. Diese leistungsfähigen Strukturen werden zum gemeinsamen nachhaltigen Erfolg des Life-Sciences- und Biotechnologiestandortes Mainz und Rheinland-Pfalz beitragen und darüber freue ich mich sehr“, so Haase.

Die neue Plattform Biotechnologie und Life Sciences wird am Technologiezentrum Mainz als eigenständiger Geschäftsbereich eingerichtet. Sie besteht aus einer Geschäftsstelle im Geschäftsbereich des TZM, für die bis 2026 rund 3 Mio. Euro zur Verfügung stehen. Danach soll sich die entstehende Clusterstruktur möglichst durch Firmenmitgliedschaften weitgehend selbst tragen. Eine wesentliche Aufgabe des noch zu benennenden Clustermanagers wird es daher sein, die Vernetzung der Akteure voranzutreiben, um ein stabiles Netzwerk aus Unternehmen, Start-ups, wissenschaftlichen Einrichtungen und weiteren innovationsorientierten Institutionen zu etablieren.

Die Aufbruchstimmung ist spürbar, über Neubauten wird nicht nur geredet, die Bagger rollen an: Es fließt noch viel mehr Geld in den Standort. Für rund 2 Mrd. Euro wird die Universitätsmedizin Mainz komplett neu gebaut, die Technologietransfergesellschaft TRON erhält ein neues Gebäude, auf dem neuen Wissenschaftscampus im Westen der Stadt entstehen private und öffentliche Laboreinrichtungen, internationale Ansiedlungen sorgen schon vor dem ersten Spatenstich auf der noch grünen Wiese für öffentliche Aufmerksamkeit. Das Raumangebot ist ausdrücklich auch für künftige Ausgründungen vorgesehen, für die Fachkräftegewinnung und -qualifizierung gibt es eine eigene Akademie. Die Außendarstellung geht dabei parallel aus der Landesregierung selbst heraus (die dem Stellenwert angemessen eine Homepage www.biotechnologie-rlp.de betreibt), aber auch von der Stadt Mainz, die mit #biomindz als zentraler Kommunikationsplattform auftritt.

Im Wettbewerb um gute Slogans liegt derzeit gefühlt die neue Wirtschaftsstandortkamapgne für Rheinland-Pfalz in Führung: „Gute Ideen liegen in unserer mRNA.“

©|transkript.de

SIE MÖCHTEN KEINE INFORMATION VERPASSEN?

Abonnieren Sie hier unseren Newsletter