Sandoz: 400 Mio. US-Dollar für Biosimilarproduktion in Slowenien

Der Generika- und Biosimilarhersteller Sandoz, eine Tochtergesellschaft von Novartis, plant eine neue Produktionsanlage für Biologika in Lendava, Slowenien, und hat dazu mit der Landesregierung ein Memorandum of Understanding (MoU) unterzeichnet. Die Investition von mindestens 400 Mio. US-Dollar wird eine der bisher größten internationalen Investitionen des Privatsektors in Slowenien.

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Nach der Unterzeichnung der Absichtserklärung hat man es eilig. Die Arbeiten an der neuen Anlage sollen noch in diesem Jahr beginnen, der Vollbetrieb ist derzeit für Ende 2026 geplant. Sandoz will mit der geplanten Anlage das Wachstum seines globalen Biosimilar-Portfolios vorantreiben. Bisher gab es an dem Standort, der von der slowenischen Sandoztochter Lek betrieben wird, hauptsächlich ein sehr großes Warenlager.

Anlässlich der Unterzeichnungszeremonie sagte Dr. Robert Golob, Premierminister der Republik Slowenien: „Ich freue mich besonders, dass es sich um eine Investition eines langfristigen strategischen Investors, eines sozial verantwortlichen und nachhaltigen Unternehmens handelt, das bereits einer der größten und angesehensten Arbeitgeber in Slowenien ist. Mit solchen Investitionen sind wir auf dem besten Weg zu einer hochproduktiven, wettbewerbsfähigen und umweltfreundlichen Wirtschaft.“

In den vergangenen Jahren gab es einen gewissen „Ringtausch“ zwischen den slowenischen und österreichisch-Tiroler Sandoz-Standorten: die Penicilinproduktion wurde in Kundl/Kufstein konzentriert, andere Projekte nach Slowenien verlagert. Nun folgt mit der kräftigen Biosimilar-Erweiterung ein ganz neues Kapitel für Sandoz in Slowenien, das erst nach der geplanten Abspaltung vom jetzigen Mutterkonzern Novartis (im Herbst 2023) Realität werden wird.

Richard Saynor, CEO von Sandoz, sagte: „Biosimilare Medikamente verbessern den Zugang zu innovativen biologischen Therapien für die Patienten, die sie am dringendsten benötigen. Wir bei Sandoz sind entschlossen, den Zugang zu diesen wichtigen Medikamenten weiter voranzutreiben. Diese Investition unterstreicht unser Bestreben, im Bereich der Biosimilars, einem Segment, das in den nächsten zehn Jahren voraussichtlich jährlich zweistellig wachsen wird, nachhaltig weltweit führend zu sein.“ Der Standort biete eine starke Kombination aus politischer Stabilität, Nähe zu den bestehenden europäischen Produktions- und Handelsbetrieben und wettbewerbsfähige Kosten, ließ das Unternehmen verlauten.

Nach den Biopharmazeutika sind Antibiotika, aber auch andere Antiinfektiva der zweitgrößte Geschäftsbereich von Sandoz. Beide Produktgruppen haben ihre Wurzeln in der 75-jährigen Geschichte des Unternehmens bei der Entwicklung fermentationsbasierter Produktionstechnologien. Sandoz ist ein Pionier bei Biosimilars mit aktuellen Neuprodukten auf dem Markt oder am Ende des Zulassungsprozesses und der weltweit führende Hersteller von generischen Antibiotika. Dem Thema „Biosimilars“ widmet sich auch die aktuelle Ausgabe des European Biotechnology Life Sciences and Industry Magazine, das in diesen Tagen erscheint.

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