Die Branchenzahlen der deutschen Biotechnologie haben 2021 ungekannte Höhen erklommen. Die traditionelle BIOCOM-Firmenumfrage wird im Juni ausführlich präsentiert, hier findet sich ein kurzer Ausschnitt. Umsatz und Forschungsausgaben zeigen ein dickes Plus mit und ohne BioNTech, doch selbst in vergangenen Jahren tiefrote Bereiche wie der Gewinn, strahlen mit anderen Kategorien um die Wette – Mainz sei Dank.
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Wissenschaftler der Technischen Universitätin Delft haben einen verblüffenden Ansatz entwickelt, um Antibiotikaresistenzen von Bakterien festzustellen. Sie nutzen dafür die Töne, die Bakterien von sich geben. Verstummt das Geräusch, hat das Antibiotikum gewirkt – bleibt es hörbar, besteht eine Resistenz.
Die hessische Blutplasmafirma Biotest ist mittlerweile routiniert darin, neue Besitzverhältnisse bekanntzugeben. Das bereits 1946 gegründete Unternehmen in Dreieich gehört gefühlt alle paar Jahre jemandem anderen. Nun übernimmt der spanische Konkurrent Grifols die Aktienmehrheit vom derzeitigen chinesischen Eigentümer, der Investmentgruppe Creat Tiancheng, die 2017 bis 2018 die Mehrheit erworben hatte. Dass das deutsche Kartellamt lobende Worte findet, wird man in Hessen gerne registriert haben.
Die Anti-COVID-19-Entwicklungspipeline bei Impfstoffen wird auch weiterhin von der Tübinger Curevac bearbeitet. Jetzt meldet das Unternehmen positive präklinische Daten des bivalenten mRNA-Impfstoffes der "zweiten Generation". Zudem gibt es um Biontechs Impfstoff scheinbar neue Sicherheitsdiskussionen.
Der Beratungsausschuss CHMP der EMA hat bezüglich Valneva´s Zulassungsantrag zu deren Impfstoff noch Nachfragen und fordert sogar zusätzliche Daten. Das dürfte eine starke Verzögerung im weiteren Zulassungsprozess bewirken und ärgert den Valneva-CEO, der die britische Zulassungsbehörde vor wenigen Wochen hatte überzeugen können.
Neues Präsentationsformat auf der MedtecLIVE with T4M: Die Produktionsstraße in Halle 10 zeigt die Wertschöpfungskette eines medizinischen Produkts live und anschaulich.
Die Europäische Kommission hat einen neuen rechtlichen Rahmen für Gesundheitsdaten vorgeschlagen, der die grenzüberschreitende Interoperabilität verbessern soll. Der EU-Vorschlag zum Gesundheitsdatenraum gilt als „Antrieb für die Europäische Gesundheitsunion“, die nach der Corona-Pandemie in Angriff genommen wurde. Der Plan für eine Gesundheitsunion ist Teil eines europäischen Digitalpaktes und befindet sich mit dem ersten Entwurf noch ganz am Anfang der nationalen und europäischen Abstimmungsprozesse, soll jedoch 2025 in Kraft gesetzt sein.
Die Universität Osnabrück hat eine Studie zum Verbraucherverhalten gegenüber im Labor gezüchteten Fleischersatzprodukten ("cultured meat") veröffentlicht. Bei den Befragten konnten zwar gut ein Drittel mit dieser Thematik nichts anfangen, dennoch stimmte eine deutliche Mehrheit zu, dass solche Produkte eine nachhaltigere Alternative und einen Geschmackstest wert wären.
Die präklinischen Daten der 2017 gegründeten CDR life Inc. im Schweizer Schlieren genügen den Investoren von Jeito Capital und RA Capital, um die Finanzierungsrunde in für Europa immer noch ungewöhnliche Höhen von 76 Mio. US-Dollar zu treiben. CDR life nennt eine Plattformtechnologie sein eigen, die Tumorzell-spezifische intrazelluläre Proteinfragmente, die auf MHC-Molekülen an der Oberfläche präsentiert werden, spezifisch mit Antikörpern erkennen kann, die ihrerseits als bispezifische Moleküle T-Zellen anlocken. Die M-gager-Plattform ist auch der Kern des Finanzierungsabkommens.
Der deutsche Aromen- und Duftstoffhersteller Symrise AG hat erfolgreich die Emission des ersten Schuldscheins abgeschlossen, der mit dem Erreichen bestimmter Klimaziele des Unternehmens verknüpft ist und sich damit konkret an die ESG-Kriterien anlehnt (Environment, Social, Governance). Dabei wird die (flexibel gestaltete) Verzinsung direkt an die Ökoeffizienz der Treibhausgasemissionen der Unternehmensgruppe gekoppelt.