Die Partnerschaft vom vergangenen Herbst führt nun zur Verschmelzung: Die Mainzer BioNTech kauft für eine knappe Milliarde US-Dollar die chinesische Firma Biotheus, die eine Plattform für die Entwicklung neuer Antikörperformate mitbringt. Die ursprüngliche Partnerschaft drehte sich um einen einzelnen bispezifischen Antikörper der Chinesen, der gleichzeitig PD-L1 und VEGEF erkennt. In der Pipeline von Biotheus schlummern weitere rund zehn am Reißbrett konstruierte Antikörpermoleküle gegen bestimmte Krebszielmoleküle sowie gegen Entzündungsreaktionen. Vorab zahlt BioNTech 800 Mio. US-Dollar, weitere 150 Mio. US-Dollar können an die Anteilseigner von Biotheus bei weiterem klinischen Fortschritt noch nachträglich fließen.

Große Freude im Switzerland Innovation Park in Basel: Die Alentis Therapeutics AG erhält neuerlich eine gewaltige Finanzspritze. Diesmal sind es in der Serie D-Finanzierungsrunde mehr als 180 Mio. US-Dollar. Das Unternehmen setzt beim Kampf gegen Krebs auf einen Rezeptor als Zielmolekül, der den engen Zellverbund des soliden Tumorgewebes kontrolliert. Claudin heißt dieser Rezeptor, der mit einem Antikörper-Wirkstoff-Konjugat attackiert wird und damit die Bekämpfung des löchrig gewordenen Tumorgewebes durch das Immunsystem verstärken soll. Immer mehr Investoren finden diesen Ansatz spannend.

Ein Forschungsteam der Ludwig-Maximilians-Universität München hat eine Methode zum Aufbau anpassbarer Biosensoren mit DNA-Origami-Gerüsten entwickelt, die verschiedene Zielmoleküle erkennen können.

Bei der Leverkusener Bayer AG hat ein Kursabsturz nach Bekanntgabe der Quartalszahlen und der Jahresprognose die Dimension eines 20-Jahres-Tiefs erreicht. Grund dafür ist das um rund 30% reduzierte Konzernergebnis nach Abschreibung von Sondereinflüssen auf unter 1 Mrd. Euro. Der Agrarbereich wirkt als Belastung und nimmt die Aktionäre mit auf eine tiefe Tauchfahrt.

Die Lonza Group AG baut ihre Schweizer Kapazitäten in Visp aus. Bis 2028 entstehen zwei Mehrzweck-Produktionsanlagen mit einem Fassungsvermögen von 1.200 Litern. Damit werden rund 200 neue Arbeitsplätze geschaffen. Auf 2.000qm geht es dort um die Herstellung von Antikörper-Wirkstoff-Konjugaten (ADCs).

Die Mikrobiologie-Firma Zymofix im flandrischen Gent erhält 2 Mio. Euro in einer Finanzierungsrunde, angeführt vom High-Tech Gründerfonds. Zymofix betreibt eine patentierte Bakterienfermentation, die Biomassereststoffe verwendet. So werde „mikrobielles Gold“ aus Abfall produziert für die Anwendung in Landwirtschaft und Industrie, kommentiert der Frühphaseninvestor.

Am 7. November 2024 hat das Amtsgericht München die vorläufige Insolvenzverwaltung über das Vermögen der mk2 Biotechnologies GmbH angeordnet. Das Unternehmen, mit den Geschäftsführern Dr. Byron Antonopoulos und Dr. Marco Giuman, ist spezialisiert auf die Protein- und Peptidproduktion. Das 2017 gegründete Unternehmen war 2021 ins IZB Martinsried eingezogen.

Das biomedizinische Unternehmen ARTCLINE ­entwickelt neuartige, allogene Immunzell-Therapien zur Behandlung von septischem Schock. Durch den Einsatz von Spender-Immunzellen in einem extrakorporalen, dialyseähnlichen Verfahren soll die Überlebenschance bei septischem Schock erhöht werden.

Mainz entwickelt sich zu einem führenden Standort für Life Sciences und Biotechnologie. Mit umfangreichen Bau- und Investitionsprojekten wird Infrastruktur geschaffen, um Wissenschaft und Wirtschaft optimal zu fördern. Dies bietet eine positive Perspektive für die gesamte Stadt.

Weil das Private-Equity-Unternehmen Triton und von diesem „beratene Fonds“ nun fast 10% der Stimmrechte an der Hamburger Evotec SE erworben haben und dies per Pflichtmitteilung publik wurde, schießt der Kurs und die Übernahmephantasie ins Kraut. Die 9-Monatszahlen sowie der Jahresausblick von Evotec waren kürzlich größtenteils auf ein sehr gemischtes Echo gestoßen.