Deal bei Morphosys

Die Morphosys AG (FSE: MOR; NASDAQ: MOR) teilt mit, dass ihre hundertprozentige Tochtergesellschaft Constellation Pharmaceuticals, Inc. eine globale Lizenzvereinbarung mit Novartis zur Erforschung, Entwicklung und Vermarktung von präklinischen Inhibitoren für ein neues Krebs-Zielmolekül abgeschlossen hat. Dieses Programm war mit der milliardenschweren Übernahme von Constellation Pharmaceuticals, Inc. in das Forschungsportfolio von Morphosys aufgenommen worden.

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Morphosys meldete am Nikolaustag die Auslizenzierung eines präklinischen Onkologie-Programms an Novartis. Novartis erhält weltweite Exklusivrechte für präklinische Inhibitoren eines neuen Krebs-Zielmoleküls und zahlt dafür an Morphosys 23 Mio. US-Dollar im Voraus. Zudem wurden weitere mögliche Meilensteinzahlungen und Tantiemen auf den Nettoumsatz vereinbart.

„Wir freuen uns, dass unser langjähriger und zuverlässiger Kooperationspartner Novartis dieses Programm weiter vorantreiben wird. Novartis verfügt über starke Kompetenzen in der medizinischen Chemie, der onkologischen Entwicklung und der translationalen Forschung, um das volle Potenzial dieses neuartigen Krebs-Targets auszuschöpfen“, sagte Dr. Jean-Paul Kress, Vorstandsvorsitzender von Morphosys. „Wir bei Morphosys werden unsere Ressourcen weiterhin darauf konzentrieren, unsere Onkologie-Pipeline in der späten und mittleren Entwicklungsphase voranzutreiben.“

Im Rahmen der Vereinbarung wird Novartis die volle Verantwortung für alle weiteren Forschungs-, Entwicklungs- und Vermarktungsaktivitäten des Programms übernehmen. Insgesamt hat das Unternehmen nun sechs Kooperationsprogramme mit Morphosys in Arbeit. Fünf davon setzen auf Antikörper in ganz unterschiedlichen Indikationen, eines davon bereits in der Phase III, die anderen in Phase II-Studien. Als sechstes Kooperationsprogramm kommt nun das derzeit noch präklinische Ex-Constellation small molecule hinzu.

Morphosys setzt derzeit alles auf Pelabresib, ein weit vorangeschrittenes Molekül aus der Constellation-Übernahme, das sich in der Indikation Myelofibrose in der entscheidenden Phase III-Studie befindet. Zudem ist noch ein weiterer Wirkstoff von Constellation in der frühen klinischen Entwicklung.

Aktuell hat Morphosys ein eigenes zugelassenes Antikörpermedikament auf dem Markt, dessen Umsätze aber bisher hinter den Hoffnungen zurückbleiben, auch weil sich viele weitere Wettbewerber in der gleichen Indikation eingefunden haben. Zudem erhalten die Planegger Geld aus einem Schuppenflechtemittel von Johnson & Johnson, das sie an das US-amerikanische Unternehmen Royalty Pharma weiterleiten. Dieses hatte dem einstigen bayerischen Biotechnologie-Leuchtturm (so benannt im EY-Report Deutsche Biotechnologie) im Gegenzug im vergangenen Jahr die Übernahme von Constellation Pharma finanziert.

Hoffnungen auf weitere Einnahmen hatten sich zuletzt mehrfach nicht erfüllt, etwa beim Rheumamedikament Otilimab von GSK, da die Briten nach durchwachsenen Forschungsergebnissen nicht mehr auf eine Zulassung aus sind. Auch die mit großer Spannung erwartete neuerliche Studie zum Alzheimer-Mittel Gantenerumab des Schweizer Lizenzpartners Roche konnte nicht überzeugen.

An der Börse könnte Morphosys nach einer langanhaltenden Abwärtsfahrt im Bereich der 15 bis 17 Euro nun einen Boden gefunden haben. Nachhaltig positive Nachrichten werden sich allerdings wohl erst aus den Studienergebnissen bei Pelabresib ergeben – im Erfolgsfalle – und diese Daten wird es erst 2024 geben. Wie die mögliche einjährige „Durststrecke“ an der Börse ankommt, bleibt abzuwarten.

©|transkript.de

Novartis: 1 Mrd. US-Dollar für Radiopharmafirma Mariana

Der Schweizer Novartis-Konzern übernimmt das US-Biotech-Unternehmen Mariana Oncology für 1 Mrd. US-Dollar und stärkt seine Pipeline in der sogenannten Radioligandentherapie. Bis zu 750 Mio. US-Dollar können beim Erreichen bestimmter Meilensteine hinzukommen. Auch deutsche Radiopharmafirmen wie ITM SE oder Ariceum werden häufig als Übernahmekandidaten bezeichnet.

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