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Die Martinsrieder Medigene AG wartete am Freitag mit schlechten Nachrichten auf: wegen ausbleibender Meilensteinzahlungen sei das Grundkapital empfindlich angeknabbert worden, man müsse sogar von einer Halbierung in der nächsten Zeit ausgehen. Die Liquiditätsreserven reichen daher auch nicht mehr bis in den Sommer, sondern nur noch „bis Mai“, wobei unklar blieb, ob damit der Monatsanfang oder Ende Mai gemeint ist. Das Management schweigt sich ansonsten aus. Krisenstimmung in der Lochamerstraße.

Zum Jahreswechsel zeigte sich die Martinsrieder 4SC AG noch zuversichtlich: auf den letzten Metern des Zulasungsprozesses für das Krebsmittel Resminostat hatte die europäische Zulassungsbehörde EMA zwar Rückfragen gestellt, doch diese waren nach Ansicht von 4SC vollumfänglich beantwortet worden. Nun folgt eine erneute Rückmeldung der EMA, die besagt, der Antrag sei nicht genehmigungsfähig, es bestünden „schwerwiegende Einwände“. Der Aktienkurs rauscht in den Keller.

Formycon erhält die EU-Zulassung für FYB203 (Aflibercept), ein Biosimilar zu Eylea unter den Markennamen AHZANTIVE und Baiama.

Novartis feiert ein erfolgreiches drittes Quartal und hebt die Jahresprognose um einige Prozentpunkte an. Der Freudentaumel der Schweizer beruht auf einer Pipeline, die mit Blockbustern gut gefüllt scheint, und einem Jahresergebnis der Umsatzerlöse, das mit um die 50 Mrd. US-Dollar konservativ geschätzt ein niedriges zweistelliges Wachstum verspricht. Untergehen könnte dabei fast, dass der einstige eigene Hoffnungsträger XXB750 in der klinischen Phase gestoppt wurde und dass der Kauf der Münchner Morphosys AG mit dem Wirkstoff Pelabresib nun als millionenschwere „Abschreibung“ in den Büchern steht.

Der Martinsrieder Krebsspezialist Catalym GmbH hat 150 Mio. US-Dollar eingeworben. Im Rahmen von vier 2025 startetenden Phase IIb-Studien sollen die Wirksamkeit, Sicherheit und das Lizenzierungspotential von Visugromab plus Nivolumab in soliden Tumoren gezeigt werden.

Der Formycon-Konzern hat im ersten Quartal 2024 Umsatzerlöse in Höhe von 17,7 Mio. Euro (Q1/2023: 32,4 Mio. Euro) erwirtschaftet. Diese liegen unter dem Vorjahreswert, bewegen sich aber im Rahmen der Planung, da es im vergangenen Jahr auch eine Sonderzahlung gegeben habe. Die Biosimilarentwickler aus Martinsried bei München haben Produkte auf dem Markt und weitere in fortgeschrittener Phase, sehen sich für die Zukunft gut gerüstet und wünschen sich mehr Verständnis für den hochkompetitiven, aber attraktiven Sektor.

Die letzten Tage von Dr. Peter Hanns Zobel im Gründer- und Innovationszentrum sind angebrochen: Nach 28 Jahren als Herbergsvater der derzeit rund 40 Mieter an beiden Standorten (Planegg-Martinsried sowie Freising-Weihenstephan) macht er seinen angekündigten Abschied wahr. Als Nachfolger hat das zuständige Bayerische Wirtschaftsministerium heute die Vertragsunterzeichnung mit Christian Gnam bekannt gegeben.

Eine kleine Serie wirft einen Blick auf die Entwicklungen an einzelnen Standorten. Den Beginn macht München-Martinsried, denn eine Fülle von personellen Veränderungen und viele Baustellen lassen die Region derzeit etwas kopf- und führungslos erscheinen.

Tubulis und Bristol Myers Squibb haben eine strategische Lizenzvereinbarung zur Entwicklung differenzierter Antikörper-Wirkstoff-Konjugate (ADCs) abgeschlossen. Im Rahmen dieser Vereinbarung erhält Bristol Myers Squibb die Exklusivrechte für den Zugang zur ADC-Konjugationsplattform von Tubulis für die Entwicklung einer ausgewählten Anzahl hochdifferenzierter ADCs zur Behandlung von soliden Tumoren. Die Vereinbarung sieht eine Vorauszahlung von 22,75 Mio. US-Dollar an Tubulis sowie weitere Entwicklungs-, Zulassungs- und Vermarktungsmeilensteinzahlungen in Höhe von mehr als einer Milliarde US-Dollar sowie Tantiemen auf daraus resultierende vermarktete Produkte vor.

Die Amsilk GmbH, ansässig in Neuried bei München, hat unter der Leitung des Bestandsinvestors ATHOS (AT Newtec) und unter Beteiligung von Novo Holdings, Cargill und MIG Capital weitere 25 Mio. Euro eingeworben, wodurch das Gesamtvolumen der Runde auf 54 Mio. Euro ansteigt.