Großer Umbau bei Novartis
Kern der Umstrukturierung ist die Zusammenlegung der Bereiche Pharmazeutika und Onkologie zu einer Einheit, die den Namen Innovative Medicines Group trägt. Diese Gruppe wird ihrerseits in zwei regionale Abteilungen aufgesplittet, die sich jeweils auf den US-Markt und das internationale Geschäft konzentrieren. Marie-France Tschudin gibt ihren alten Titel als Leiterin von Novartis Pharmaceuticals ab, wird Präsidentin von Innovative Medicines International und nennt sich dort Chief Commercial Officer.
Novartis‘ CEO Vas Narasimhan will Kosten senken und beginnt dabei in der oberen Hierarchieebene. Einsparpotential: mehr als 1 Mrd. US-Dollar. Victor Bulto, derzeit Leiter von US Pharmaceuticals, wird Präsident von Innovative Medicines US. Zudem werden einige Einheiten zusammengelegt. Interessant ist aber auch, wer im Zuge der Umstrukturierung entlassen werden soll: John Tsai, Leiter der Entwicklung und CMO; Susanne Schaffert, Leiterin der Onkologie und Robert Weltevreden, der den Bereich Kunden- und Technologielösungen geleitet hat. Offensichtlich sind weitere (Stellen-)Kürzungen geplant, um auf die eine Milliarde zu kommen, auch wenn Novartis zu diesem Zeitpunkt noch keine genauen Angaben macht.
Narasimhan preist seine neue Novartis als einfacheres, schlankeres multinationales Unternehmen an und stellt neben den Kosteneinsparungen von über 1 Mrd. Dollar „ein Umsatzwachstum von mindestens 4% (CAGR 2020-2026) und eine Marge in den höheren 30% und mittel- bis langfristig bei über 40%“ in Aussicht. Dabei soll weiterhin die Trennung von Sandoz eine wichtige Rolle spielen, um die Vision des CEO zu realisieren, Novartis zu einem der führenden, innovativen Pharmariesen unter den Top 5 in den USA sowie unter den Top 3 in Europa-China-Japan zu entwickeln. Die Kürzungen und Teamstraffungen dürfte er sich bei seiner Konkurrenz abgeschaut haben. Einige Analysten bemerkten jedoch, dass bisher die sichtbare Innovationsstrategie fehle, die das schlankere Schiff auch von der Konkurrenz abheben könne. Gesprächsstoff genug für den kommenden Swiss Biotech Day im Mai in Basel, vor den Türen von Novartis.