Verbände beim „Round Table“ Gesundheitswirtschaft mit Robert Habeck

Der Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz Robert Habeck hat heute gemeinsam mit Verbandsvertretern der industriellen Gesundheitswirtschaft und seiner Parlamentarischen Staatssekretärin Franziska Brantner den „Round Table Gesundheitswirtschaft“ eröffnet. Im Vordergrund dieses Dialogformats steht laut Ministerium der "gemeinsame Austausch, wie die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen gestärkt, die Resilienz, Finanzierbarkeit und Nachhaltigkeit der Gesundheitsversorgung in Deutschland und Europa gewährleistet, die Standortbedingungen in Deutschland verbessert und die industrielle Gesundheitswirtschaft sichtbarer gemacht werden können."

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Im Vordergrund dieses Dialogformats mit den Verbänden vfa, BPI, VDGH, BAH, BDI, BVMed, VCI, ZVEI und in dem der Biotechnologie-Branchenverband BIO Deutschland die innovative Biotechnologie-Branche vertritt, steht der gemeinsame Austausch, der über die gesamte Legislaturperiode hinweg stattfinden soll.

Holger Zimmermann, Vorstandsmitglied von BIO Deutschland, erklärt in der Auftaktveranstaltung: „Deutschland hat die Chance, zum international führenden Biotechnologiestandort zu werden. Allerdings nur dann, wenn die hiesigen Potenziale in der innovativen medizinischen Biotechnologie jetzt gezielt gehoben werden. Und zwar nicht nur von bereits Bewährtem wie z. B. Wirkstoffentwicklung, Antikörpertherapien und Immundiagnostik, sondern auch von jüngeren Entwicklungen wie RNA-Technologien oder neuartige Behandlungen mit Gen- und Zelltherapien.“

Ein ähnliches Format gab es auf Bundesebene (und in Abwandlung auf diversen Länderebenen) mit dem 2014 installierten "Pharma-Dialog", der über zwei Legislaturperioden mit den zusätzlichen Ministerien für Gesundheit (BMG) sowie Bildung und Forschung (BMBF) durchgeführt worden war. Man mag es überinterpretieren oder nicht, dass BPI, vfa, ProGenerika und BAH danach eine gemeinsame Presseerklärung abgaben, während BIO Deutschland wohl alleine für die Innovationen der mittelständischen Biotechnologieunternehmen zu kämpfen hat. Viola Bronsema, Geschäftsführerin der BIO Deutschland, betont vielleicht auch deswegen das besondere Geschäftsmodell dieser Branche im Kreis der großen globalen Pharmaplayer, sie sagte: „Während die Biotechnologie als Schlüsseltechnologie in vielen Bereichen der Pharma-, Lebensmittel- und Chemieindustrie breite Anwendung findet, gilt es, das Geschäftsmodell der Biotech-Industrie in Deutschland stärker zu unterstützen, um strategische Souveränität in gesundheitsrelevanten Schlüsseltechnologien zu sichern. Dazu gehört auch, die Skalierung von Laboransätzen in die industrielle Produktion durch unbürokratische Regulierung und schnelle Zulassungen und Genehmigungen zu erleichtern.“

Ob ein Gesprächskreis ohne die Vertreter des Gesundheitsministeriums, das gerade empfindliche Kürzungen für die Industrie in seinem GKV-Finanzstabilisierungsgesetz auf den Weg gebracht hat, neue konkret umsetzbare Lösungswege aufzeigen kann, bleibt abzuwarten. Branchenexperten haben gerade für die Biotechnologiebranche auch das Finanz- und Digitalministerium als wichtige Instanzen identifiziert, die für das richtige Setzen von Rahmenbedingungen elementar sind.

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