650 Mio. US-Dollar bei BeiGene vers(ch)enkt

Novartis und BeiGene haben ihre Lizenzvereinbarung für den PD-1-Inhibitor Tislelizumab nur wenige Monate nach der Trennung der beiden Unternehmen in Bezug auf BeiGenes Anti-TIGIT-Kandidaten Ociperlimab beendet. Zu Beginn der Kooperation vor knapp zwei Jahren hatte Novartis noch eine enorme Vorabzahlung von 650 Mio. US-Dollar geleistet.

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Novartis beendete die Zusammenarbeit mit BeiGene auf dem Gebiet der Krebsimmuntherapie nach mehr als zwei Jahren, obwohl das Unternehmen die Vorteile eines PD-1-Inhibitors stets gepriesen hatte. BeiGene erhielt nun von Novartis die vollen Rechte an dem PD-1-Inhibitor Tislelizumab zurück, wie BeiGene am Dienstag bekannt gab. Das Schweizer Pharmaunternehmen hatte zuvor die Rechte für die gemeinsame Entwicklung und Vermarktung des Medikaments in Nordamerika, Japan, der EU und mehreren anderen Ländern im Rahmen einer Anfang 2021 unterzeichneten Lizenzvereinbarung im Wert von 650 Mio. US-Dollar erworben, die durch weitere Meilensteinzahlungen ergänzt wird.

Diese Nachricht markiert das Ende der zweiten Immunonkologie-Partnerschaft zwischen den beiden Unternehmen, nachdem sie sich vor etwa zwei Monaten in Bezug auf BeiGenes Anti-TIGIT-Kandidaten Ociperlimab getrennt hatten. Von Novartis heißt es, die sich verändernde Landschaft der PD-1-Inhibitoren habe zu der Entscheidung geführt, die Vereinbarung zu Tislelizumab zu beenden.

„Diese Entscheidung gibt Novartis mehr Flexibilität bei der Entwicklung ihrer einzigartigen, potenziell transformativen Pipeline-Assets, insbesondere in Märkten, in denen es bereits zugelassene PD-1-Therapien in gewünschten Indikationen gibt, die die Entwicklung unserer neuartigen IO-Kombinationsprogramme unterstützen können.“

Dies ist das zweite Mal, dass BeiGene Tislelizumab von einem ausländischen Pharmaunternehmen zurückerhält. Im Jahr 2019 gab Celgene das Medikament inmitten seiner 74 Mrd. US-Dollar schweren Fusion mit Bristol Myers Squibb aufgrund eines Interessenkonflikts mit Opdivo von BMS zurück.

Ebenfalls am Dienstag gab BeiGene jedoch bekannt, dass die Europäische Kommission die erste Zulassung für Tislelizumab erteilt hat, das unter dem Markennamen Tevimbra vertrieben werden soll. Die Indikation ist das vorbehandelte Plattenepithelkarzinom der Speiseröhre, eine Therapieoption, die bisher von der FDA nicht zugelassen wurde.

Branchenkenner sind sich sicher, dass es BeiGene sehr schwer haben dürfte, mit oder ohne Partner in den komplizierten und überfüllten PD-1/L1-Markt in den USA einzusteigen. Denn dort sind bereits acht ähnliche Medikamente gegen verschiedene Tumorarten zugelassen.

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